Soja-Preis: Trendwende absehbar
Beim Preis für Sojabohnen verdichten sich die Anzeichen einer Trendwende. Das Jahrestief markierte Soja Mitte August bei Kursen um 930 US-Cent je Scheffel. Seitdem bewegt sich der Sojabohnenpreis in einer volatilen Bodenbildungsphase zwischen dem Jahrestief und ca. 1.070 US-Cent je Scheffel (September-Hoch und technischer Widerstand) seitwärts.
Aus saisonaler Sicht steht der Sojabohnenmarkt am Beginn einer Aufwärtsphase. Die aktuelle Positionierung verschiedener Teilnehmer am Terminmarkt verstärkt diesen Ausblick. Laut Daten des COT-Reports (Commitment of Traders) sind spekulative Marktteilnehmer derzeit stark auf der Short-Seite positioniert. Währenddessen halten die Hersteller (Sojabauern) eine deutliche Long-Position. Da Hersteller oft als Frühindikatoren gelten, spricht ihre optimistische Positionierung für erwartete Preissteigerungen.
Short-Covering wahrscheinlicher
In dieser Gemengelage steigt die Wahrscheinlichkeit für sogenanntes Short-Covering, also dem Eindecken von Leerverkaufs-Positionen. Lösen die spekulativ eingestellten Marktteilnehmer ihre Short-Positionen auf, dann ist mit zusätzlichem Kaufdruck und damit weiteren Preissteigerungen zu rechnen. Rückenwind für den am Boden liegenden Sojabohnenpreis könnte zudem die Politik liefern.
Nach dem erneuten Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen erwarten einige Marktteilnehmer einen weiteren Handelskrieg zwischen China und den USA – den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. China hatte zuletzt Soja verstärkt aus den USA gekauft, ist jedoch auch in Brasilien als großer Soja-Käufer aktiv. Ein neuer Handelsstreit mit Strafzöllen auf US-Soja dürfte nicht ohne Auswirkungen auf die Preise bleiben.