Spanien lockt Investoren – neue Chancen für deutsche Unternehmen
Spanienhat Soforthilfen in Höhe von 14,1 Milliarden Euro für Unternehmen angekündigt, die unter den US-Strafzöllen leiden. Premier Pedro Sánchez zeigt sich dabei als einer der wirtschaftlich und sozial agilsten Politiker Europas – auch im Umgang mit China. Der iberische Staat intensiviert seine Handelsbeziehungen nach Asien. Sánchez hat das wichtige Abnehmer- und Lieferland China bereits zum vierten Mal seit seinem Amtsantritt 2018 besucht. Seine jüngste Asienreise, bei der auch Vietnam auf dem Programm stand, diente der Vertiefung bestehender Handelsverbindungen.
Milliarden für den Umbau der Industrie
Von den zugesagten 14,1 Milliarden Euro stammen 7,4 Milliarden aus neuen Finanzierungen. Weitere 6,7 Milliarden Euro werden aus bestehenden Fördermitteln, auch aus der EU, mobilisiert. Ziel der Maßnahmen ist eine strategische Neuausrichtung der spanischen Produktionskapazitäten. Auch die katalanische Regionalregierung beteiligt sich mit weiteren 1,5 Milliarden Euro. In der Region um Barcelona sitzen neben dem Autohersteller Seat viele deutsche Zulieferer, die ebenfalls von den Maßnahmen profitieren könnten.
Diplomatie und Handel mit klarem Kurs
Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo reiste nach dem Zolldebakel umgehend in die USA. Dort traf er sich mit US-Finanzminister Scott Bessent, um über Agrar- und Lebensmittel-Exporte sowie über gegenseitige Direktinvestitionen zu sprechen. Die Kritik der USA an Spaniens Annäherung an China sorgt für Spannungen. Cuerpo meidet jedoch konfrontative Töne und setzt auf wirtschaftlichen Pragmatismus. Die von der US-Regierung angekündigte 90-tägige Aussetzung der 20%-Zölle sieht Spanien nicht als Lösung.
Deutschland kann profitieren
„Die Instabilität hat jetzt bereits viel Schaden angerichtet“, sagt der Ökonom José Manuel Cansino. Er rechnet damit, dass die Zölle nicht dauerhaft bei 20 % bleiben. Deshalb wird Cuerpo in Washington weiter für Spaniens Position werben.