Spekulanten rutschen aus
Der Ölpreis ist aus seinem Seitwärtstrend nach oben ausgebrochen. Direkt zu Beginn des neuen Börsenjahres kletterte der Preis für leichtes US-Öl der Sorte WTI (West Texas Intermediate) über die Marke von 50 US-Dollar je Barrel. Mit aktuell rund 50,80 US-Dollar notiert das Schwarze Gold inzwischen wieder so hoch, wie zuletzt im Februar 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie.
Auslöser des jüngsten Kursanstiegs war eine überraschende Ankündigung von Saudi Arabien. Riad kündigte an, die Ölproduktion angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten um die Corona-Pandemie im Februar und März deutlich zurück zu fahren. So soll die Öl-Förderung der OPEC+ in diesen beiden Monaten um 1,425 Mio. Barrel täglich sinken. Allein Saudi Arabien will 1 Mio. Barrel täglich weniger fördern. „Andere werden freiwillig auch 425.000 Barrel besteuern“ so der saudische Energieminister Abdulaziz bin Salman am Dienstag nach einem Online-Ministertreffen der OPEC+.
Hedgefonds auf dem falschen Fuß erwischt
Spekulanten und Hedgefonds sind von dieser Nachricht auf dem falschen Fuß erwischt worden. Die Preisdifferenz zwischen den WTI-Terminkontrakten zur Lieferung in den letzten beiden Monaten des Jahres 2021 und 2022, der für ölorientierte Hedgefonds relevant ist, markierte ein neues Jahreshoch und zwang damit viele Leerverkäufer zur Glattstellung ihrer Positionen.
Aus technischer Sicht war der Ausbruch über die Marke von 50 US-Dollar je Fass ein wichtiges Signal. Bleibt dieser nachhaltig, liegen die nächsten technischen Widerstände erst im Bereich um 55 US-Dollar je Barrel. Hier wartet dann jedoch eine massive Hürde, die weitere Kursanstiege zunächst bremsen dürfte.
Fazit: Der Ölpreis ist nach oben ausgebrochen. Die von Shorteindeckungen ausgelöste Rally dürfte noch etwas weitergehen.
Empfehlung: Mit einem Mini Future Zertifikat auf WTI (Beispiel ISIN: DE 000 TT3 87J 9 – open end, Abstand zum K.O.: 18,5%) können Anleger an steigenden Ölnotierungen partizipieren.