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Energie – Klimaschutzgesetz gegen Windkraft

Spiel mit der Versorgungssicherheit

Das Klimaschutzgesetz läuft dem Ausbau von Windkraft an Land zuwider. Derzeit werden zu wenig Genehmigungen für neue Windkraftanlagen erteilt, um den Ausbau laut Ausschreibungen zu erfüllen. Wird der Ausbau nicht wieder erhöht, drohen negative Konsequenzen....

Das Klimaschutzgesetz gefährdet akut die Versorgungssicherheit mit Energie in Deutschland. Zugleich besteht die Gefahr eines erneuten Kosten-Turbos, der auf Unternehmen und Verbraucher zukommt.

Einerseits soll und muss die Windkraft massiv ausgebaut werden. Nur so lässt sich ausreichend Ersatz für die vom Netz gehenden Atomkraftwerke sowie Kohlekraftwerke schaffen. In Expertenkreisen ist von einer Verachtfachung der Anlagenzahl heutiger Kapazität die Rede, um die Versorgungssicherheit auch künftig dauerhaft zu gewährleisten. Aber:

Riesige Anlagen in hoher Anzahl erforderlich – Politische Folgen befürchtet

Der Ausbau birgt jede Menge politischen Sprengstoff. Um allein die Mindestanforderungen zu erfüllen, muss bis 2030 mindestens die Hälfte der bereits bestehenden Anlagenzahl hinzukommen. Aktuell gibt es 29.000 Windkraftanlagen in Deutschland.

Die neuen Anlagen sind wahre Wolkenkratzer. Sie sind wesentlich größer als die bisherigen (230 m hoch statt 140 m bei den vielfach gebauten 2 MW-Anlagen).

Folglich befürchtet die Regierung den Widerstand betroffener Anwohner. Deshalb hat die Union eine Abstandsregelung von 1.000 m zur nächsten Siedlungsbebauung durchgesetzt. Das macht wiederum viele Regionalentwicklungspläne zur Makulatur. Es drohen jahrelange Verzögerungen zur Überarbeitung der Pläne.

Ziele deutlich zu gering gesetzt, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten

Zweiter Hemmschuh ist ein viel zu geringes Ausbauziel im Gesetz. 67 bis 71 GW Nennleistung sollen bis 2030 verfügbar sein (aktuell 53 GW). Mindestens 83 GW (+30 GW) müssten es aber sein, um den Stromausfall aus fossilen Energien und den Mehrbedarf für E-Autos und Wärmepumpen aufzufangen. Die Bundesregierung rechnet 2030 mit einem Bruttostromverbrauch von 580 TWh. Aber schon 2017 wurde mit 600 TWh mehr verbraucht.

Schon jetzt hinkt der Ausbau den Notwendigkeiten weit hinterher. In allen Auktionen in diesem Jahr erhielt nur ein Bruchteil der ausgeschriebenen Windkraft an Land einen Zuschlag. Im September waren es 35% (176 MW) der ausgeschriebenen 500 MW.

Die Ausweichmöglichkeiten sind begrenzt.

  • Stromimporte aus dem Ausland: Sie werden den Preis treiben. Darunter wird reichlich Atomstrom und fossiler Strom sein. Dennoch werden die Ausfallzeiten ansteigen. Denn bei hoher Nachfrage werden die Kapazitäten nicht ausreichen.
  • Gaskraftwerke hier könnten gefördert werden. Aber das ist ebenfalls eine sehr teure Lösung.

Fazit

Rechnen Sie mit einem erneuten, deutlichen Anstieg der Strompreise und deutlich abnehmender Versorgungssicherheit.

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