Steigende Erdgaspreise voraus
Der anstehende Winter geht am Erdgaspreis wohl kaum spurlos vorbei. Denn laut jüngsten Studien dürfte die Wintersaison in den USA kälter ausfallen als bislang gedacht. Die US-Energiebehörde EIA (Energy Information Administration) und die Natural Gas Supply Association veröffentlichten in dieser Woche Berichte, in denen sie kälteres Winterwetter für die unteren 48 Regionen vorhersagen. Wenn die Prognosen eintreten, dürfte der Wärmebedarf steigen und die Preise für Erdgas nach oben treiben. Bisher befanden sie sich aufgrund gut gefüllter Lager und der warmen Winter seit mehreren Jahren in einem Abwärtstrend.
Steigender Wärmebedarf
Die Erdgasnachfrage der US-amerikanischen Haushalte aufgrund der Kaltwettervorhersagen dürften um 5% höher ausfallen laut dem Bericht. Die Nachrichtenagentur Bloomberg ergänzt, dass die US-Haushalte in den kommenden Monaten mit höheren Stromrechnungen konfrontiert werden dürften. „Wir gehen davon aus, dass dieser Winter in weiten Teilen des Landes, insbesondere im Mittleren Westen, deutlich kälter sein wird, als der vergangene Winter“, so die EIA.
Des Einen Leid ist des anderen Freud – die Kaltwetterprognose sind für Erdgas-Anleger eine gute Nachricht. Mit Blick auf den Chart ist der Abwärtstrend bei Erdgas seit Anfang November 2023 zwar noch intakt, doch von den Jahrestiefs Ende Februar bei rund 1,60 USD konnte sich der Energie-Rohstoff schon deutlich lösen. Eine lang ausgeprägte Bodenbildungsphase ist inzwischen gut erkennbar. Gelingt dem Erdgaspreis der nachhaltige Anstieg über die 3-Dollar-Marke, dürfte es aus technischer Sicht zügig weiter gen Norden gehen. Dann wartet die nächste markante Hürde erst wieder zwischen 3,60 und 3,80 US-Dollar.