Stetig aufwärts
Die Preise der wichtigsten Rohstoffe werden ihre Klettertour fortsetzen. Hauptgrund ist die weltweite Wirtschaftserholung. Mit besseren konjunkturellen Aussichten und einer Steigerung der weltweites Bruttosozialprodukts steigt auch die Nachfrage nach Rohstoffen an.
Vor allem bei Industrierohstoffen (Kupfer, Eisenerz) wirkt sich das aus. Der positive Trend lässt sich bereits seit den Sommermonaten am Thomson Reuters Equal Weigth Commodity Total Return Index ablesen. Dieser Rohstoffindex misst die Kursveränderungen von 19 gleichgewichteten Rohstoffen und spiegelt damit die Kursentwicklung am Rohstoffmarkt wider. Seit den Jahrestiefs Ende Juni 2017 ist der Index um mehr als 8% gestiegen. Weitere 12% halten wir 2018 für möglich.
Weltkonjunktur zieht den Ölpreis an
Kräftig nach oben geht gerade auch der Ölpreis. Zu Jahresbeginn notierte das Schwarze Gold, gemessen an der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate), erstmals seit knapp drei Jahren wieder über der Marke von 60 US-Dollar. Aus technischer Sicht stellt dieses Kursniveau eine ernstzunehmende Hürde dar. Klettert Öl nachhaltig über die Marke von 65 USD, sind schnell wieder höhere Notierungen zu erwarten. Rückenwind bekommt der Energierohstoff durch die bessere Weltkonjunktur, aber auch durch Förderbegrenzungen wichtiger Ölförderländer. Zudem profitiert das Schwarze Gold aktuell von diversen politischen Krisenherden. Beschleunigt sich das Tempo der Weltwirtschaft weiter, dürfte das dem Ölpreis weiter Auftrieb verleihen.
Der Ölpreis hat aber auch einen Deckel. Steigende Rohölnotierungen locken schnell wieder die US-Fracker an. Die können ihre Produktion relativ unkompliziert und flott wieder hochfahren und damit das Angebot erhöhen. Der Ölmarkt bleibt in diesem Jahr also volatil. Auf der Oberseite sind höchstens 80 USD je Fass drin. Deutlich unter die Marke von 45 USD sollte Rohöl nicht mehr rutschen.
Die Edelmetalle (Gold, Silber) könnten von anziehenden Inflationsdaten profitieren. Auch eine temporäre Zuspitzung geopolitischer Krisen dürfte sich positiv auf die Edelmetallpreise auswirken. Der Kursbereich um 1.300 USD je Feinunze Gold stellte im vergangenen Jahr eine nur schwer zu überwindende Barriere dar. Direkt zu Jahresbeginn kletterte der Preis des Edelmetalls jedoch wieder deutlich über diese Marke. Damit verfestigt sich der mittelfristigen Aufwärtstrend bei Gold weiter. Kurse von 1.400 bis 1.450 USD je Feinunze halten wir in diesem Jahr für erreichbar.
Fazit: Der Rohstoffmarkt dürfte sich weiter erholen. Neben einem Direktinvestment beispielsweise über ein ETC bleiben auch die Aktien der entsprechenden Rohstoff-Unternehmen aussichtsreich.