Stromausfall: Krisenreaktion und Notfallpläne prüfen
Ein massiver Stromausfall in Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs zeigt: Unternehmen müssen ihre Krisenreaktionsfähigkeit überdenken. Die Bundesnetzagentur beruhigt zwar. Doch Experten warnen vor wachsender Instabilität. FUCHSBRIEFE klären, was Unternehmen jetzt tun sollten, um sich auf einen möglichen Blackout vorzubereiten.
Der flächendeckende Stromausfall in Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs ist ein Signal für Unternehmen, ihre Reaktionsfähigkeit und Resilienz für einen solchen Fall zu prüfen. Sie wissen: In Spanien, Portugal und großen Teilen Frankreichs war der Strom ausgefallen. Inzwischen haben Spanien und Portugal bestätigt, dass der Ausfall "nicht von einer Cyber-Attacke verursacht" wurde.
Auslöser für den Stromausfall: Zu wenige Stabilisatoren für zu viel Öko-Strom
Aus unserem Experten-Netzwerk hören wir, dass vermutlich ein Netz-Punkt im Südwesten des Landes der Auslöser war. Dort seien nicht genügend Stabilisatoren ins Netz integriert gewesen. Darum sei das Netz an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt nicht mit der großen Menge eingespeister erneuerbarer Energien zurecht gekommen. Diese Einschätzung hören wir von unserer Korrespondentin in Spanien, die dazu mit Forschern und Technikern gesprochen hat.
Die Bundesnetzagentur beeilte sich und erklärte, dass ein solcher "Blackout in Deutschland nicht zu befürchten" sei. Das halten wir für ein mutiges Statement. Denn auch hierzulande nimmt die Einspeisung erneuerbarer Energien massiv zu, der Netzausbau hinkt aber hinterher. Zudem wissen wir von Technikern des Konzerns E.on, dass die Regulierung der Spannung und das Stabilhalten bei 50 Hertz schon "seit Jahren immer schwieriger wird und nur mit immer größeren Eingriffen" machbar ist.
Notfallpläne prüfen
Unternehmen sollten darum vor dem Hintergrund des Stromausfalls ihre Krisenreaktionsfähigkeit kontrollieren. Sensibilisieren Sie ihr Krisenmanagement-Team oder bilden Sie ein Team, das sich mit einem solchen Szenario beschäftigt. Folgende konkreten Punkte sollten Sie checken:
- Notstromversorgung sicherstellen: Die Installation von Notstromaggregaten kann kritische Geschäftsprozesse während eines Stromausfalls aufrechterhalten.
- Mitarbeiterschulung: Mitarbeiter sollten in Notfallverfahren geschult sein, um im Falle eines Stromausfalls schnell und effektiv reagieren zu können. Unternehmen mit Kundenkontakt (z. B. Einzelhandel) sollten das Personal schulen und auf mögliche Reaktionen von Kunden vorbereiten. Hier geht es auch darum, die Sicherheit des Personals zu gewährleisten.
- Kommunikationsstrategien entwickeln: Alternative Kommunikationswege, wie z. B. Satellitentelefone oder Funkgeräte, können während eines Ausfalls entscheidend sein. Prüfen Sie, ob und welche Mitarbeiter in Krisenkommunikations-Ketten eingebunden werden sollten. Legen Sie ggf. Informationsketten fest, mit denen schnell alle nötigen Infos übermittelt werden können.
- Versicherungen prüfen: Unternehmen sollten ihre Versicherungen überprüfen, um sicherzustellen, dass sie gegen Schäden durch Stromausfälle abgesichert sind.
Fazit: Im Risikomanagement gilt es, sich auf den schlimmsten Fall vorzubereiten. Es geht dabei nicht um Panik, sondern Risikovorsorge, damit kritische Prozesse nicht stillstehen und die Sicherheit gewährleistet bleibt.