Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2410
Große Sorgen wegen Afghanistan

Taiwan fürchtet chinesischen Angriff

Taiwan fürchtet chinesischen Angriff. Copyright: Pexels
Kein zweites Land in Ostasien ist über den Machtwechsel in Kabul so besorgt wie Taiwan. Der Inselstaat sieht sich als nächsten Dominostein fallen.

Der skandalöse Rückzug der Amerikaner aus Afghanistan destabilisiert die gesamte Region massiv. Nun zittert vor allem Taiwan. Der Grund: Die nationalchinesische Inselrepublik hängt direkt am militärischen Tropf der Vereinigten Staaten. Dies sowohl außenpolitisch als auch vor allem über umfangreiche regelmässige Waffenlieferungen. China hat schon häufig mit der Eingliederung des selbständigen Taiwan gedroht – war aber bisher immer vor einer Auseinandersetzung mit den Amerikanern zurückgeschreckt. Das, so fürchten Taipeh, hat sich nun geändert.

Zwar hat Taiwan modern ausgerüstete, gut geschulte Streitkräfte. Käme es aber zu einer kriegerischen Auseinandersetzungen mit der Volksrepublik China, so wäre der Inselstaat angesichts der deutlichen chinesischen militärischen Übermacht höchstens für Tage überlebensfähig.

Fassungslosigkeit über US-Rückzug

Washington hat nie eigene Soldaten in Taiwan stationiert. Zwar wurde für den Ernstfall immer wieder Hilfe versprochen. Aber auch die USA könnten Taiwan nicht helfen oder halten, wenn es zu einer heißen kriegerischen Auseinandersetzung käme.

Taiwan war bereits fassungslos, als die Amerikaner Vietnam aufgaben. Was sich nun aber in Afghanistan abgespielt hat und in Kabul noch weiter abspielt, ist für Taiwan ein Schocker ohnegleichen.

Geringe wirtschaftliche Konsequenzen

In Taipeh wird nicht ausgeschlossen, dass alles sehr schnell geschehen könnte. Etwa zeitgleich mit einer Eskalation zwischen den USA und Iran. China könnte diese rasch für einen Angriff auf Taiwan nutzen, so die Befürchtung in Taipeh. Die jüngeren Umstrukturierungen haben die Schlagkraft des chinesischen Miltärs beträchtlich erhöht. Das gilt nicht nur für eine Landung in Taiwan, sondern auch für die Bekämpfung amerikanischer (und eventuell auch japanischer) Flottenverbände im Pazifik.

Wirtschaftlich ist zur Zeit mit keinen unmittelbaren Konsequenzen zu rechnen. Die taiwanesische Industrie ist fest auf das chinesische Festland abgestützt. Unzählige Produkte, die aus China kommen – beispielsweise von Apple – sind dort in taiwanesischen Werken produziert worden.

Industriemacht Chinas würde weiter gestärkt

Würde China die Insel attackieren, blieben die großen Produktionsanlagen unbehelligt – in chinesischer Hand. Damit wären europäische Unternhmen, die von Taiwan sehr viel beziehen, nur temporär unmittelbar durch kriegerische Auseinandersetzungen berührt.

Ein Fall Taiwans würde aber die chinesische Industriemacht erheblich stärken. Denn dann könnten die taiwanesischen Werke auf dem chinesischen Festland so eingesetzt werden, wie es der politischen Führung in Peking gefällt. Das könnte schnell zu höheren Preisen und Lieferverzögerungen aus China führen. Zudem: Käme es zu schärferen Spannungen zwischen China und Taiwan, dann würde das sofort den Containerverkehr von China nach Europa ernsthaft stören.

Fazit: Die politische Unruhe in Ostasien wird auf jeden Fall zunehmen.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Falsche "Fairsprechen" entlarven

Unis basteln Greenwashing-Indikator

Viele Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit, einige mogeln dabei aber auch. Das nennt sich Greenwashing und ist ein Image-Risiko. In einem Forschungsprojekt soll nun ein Greenwashing-Indikator entwickelt werden.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Rendite vom anderen Ende der Welt

Aktien aus Neuseeland

Neuseeland liegt am anderen Ende der Welt - und darum selten in den Depots deutscher Anleger. Dabei bieten die Aktien aus dem vielseitigen Land durchaus attraktive Renditen. Nun kommen auch noch Chancen auf Währungsgewinne dazu. FUCHS-Kapital stellt Ihnen aussichtsreiche Aktien mit doppeltem Rendite-Hebel vor.
  • Fuchs plus
  • Bundesfinanzhof urteilte zu verdeckter Gewinnausschütung

Irrtum ist keine vGA

Verdeckte Gewinnausschüttungen (vGA) können nur bewusst vollzogen werden, nicht aber durch einen Irrtum entstehen. Das ist die Stoßrichtung des Bundesfinanzhofes. Der musste in einem Fall urteilen, in dem einem Gesellschafter unwissentlich Vorteile gewährt wurden.
  • Fuchs plus
  • Teilentgeltlicher Verkauf von GmbH-Anteilen an Angehörige

Verkauf unter Wert ist steuerlich aufzuteilen

Wer GmbH-Anteile unter seinen Anschaffungskosten verkauft, muss den Verkauf steuerlich betrachtet aufteilen. Das hat der Bundesfinanzhof entschieden. Das Urteil hat Folgen für Verkäufer, deren Gewinn dadurch höher ausfällt.
Zum Seitenanfang