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Börse

Bewegtes JoJo-Spiel

Mit Börsen geht es auf und ab. Wir raten zur Zurückhaltung.
Die Märkte spielen JoJo, weil sie nicht wissen, welche Richtung sie einschlagen sollen. Immer wenn es an einem Tag hundert Punkte abwärts geht, springen die Börsen am nächsten Tag wieder ebensoweit hinauf. Darum zieht auch die Volatilität an den Aktienmärkten wieder ein Stück an. Den jüngsten Impuls für eine Bewegung nach oben hat die OPEC gesendet. Die Organisation der erdölexportierenden Länder hat sich dem Vernehmen nach auf eine Beschränkung der Fördermenge geeinigt. Der Ölpreis sprang aufgrund dieser Meldung nach oben, zog die Börsen mit. Hintergrund: Steigende Ölpreise reduzieren den finanziellen Druck auf wichtige Länder (z. B. Saudi-Arabien, Russland) und auf etliche Förderunternehmen. Damit steigen deren Einnahmen, das Risiko von Ausfällen (insbesondere Kredite) sinkt. Impulse sind aber nur von kurzer Dauer. Das wird beim OPEC-Impuls auch so sein. Die Börse bewertet die Nachricht über. Erstens steht die OPEC nur für gut 30% des weltweit geförderten Öls. Zweitens haben sich die Länder innerhalb der OPEC noch nicht auf konkrete Förderquoten geeinigt. Damit steht und fällt die Förderbegrenzung aber. Drittens wird die Förderung nur marginal von 33,25 Mio. Barrel täglich auf 32,5 bis 33 Mio. Barrel am Tag reduziert. Angesichts global „überlaufender“ Öllager birgt das kein großes Preissteigerungspotenzial. Hinzu kommt: Es müssten sich alle OPEC-Länder an die Kürzung halten, um die Ölmenge dauerhaft zu begrenzen. Das war in der Vergangenheit oft nicht der Fall. Einen dauerhaften Ölpreisanstieg sehen wir nicht. Denn der OPEC-Säbel schlägt das Fracking-Schwert nicht. Die Fracking-Unternehmen fördern im Durchschnitt bei Preisen von 55 US-Dollar profitabel. Angesichts des derzeit niedrigeren Preises sind aber viele Fracking-Löcher geschlossen. Dieser sogenannte Frack-Lock wird auf mehrere hundert Felder geschätzt. Diese können bei steigenden Preisen sehr schnell geöffnet und die Produktion hochgefahren werden. Das wird einen möglichen Preisanstieg des Schwarzen Goldes deckeln. Mittelfristig wird sich der Ölpreis daher zwischen 50 und 65 US-Dollar je Fass einpendeln. Diese Range dürfte der neue Gleichgewichtspreis zwischen Angebot und Nachfrage werden. Damit können Produzenten, Förderer, Verarbeiter und Verbraucher kalkulieren. Insbesondere die Förderung und Produktion werden sich diesem neuen Gleichgewicht anpassen. Die Ölnachfrage wird global weiter moderat wachsen. Umgekehrt bedeutet das: Der Ölpreis wird für die Börse weitgehend kalkulierbar und kurzfristig keinen großen Einfluss auf sie haben. Das Besondere an einem JoJo: Abwärts geht es von allein. Um es nach oben zu bewegen, braucht es immer wieder Energie. Momentan sehen wir aber nicht, welche Markt-Impulse es geben könnte, um die Börsen so weit nach oben zu bewegen, dass sie eine neue nachhaltige Kursperspektive bekommen würden.

Fazit: Die Märkte laufen weiter auf den Wahltermin in den USA zu. Wir raten zur Zurückhaltung. Der DAX dürfte nach wie vor in seiner Bandbreite von 10.300 bis 10.800 Punkten schwanken.

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