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LGT Bank (Österreich) | TOPs 2017 – Beratungsgespräch

LGT Wien bietet eine runde Sache

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Das Wiener Stadtpalais einer uralten Liechtensteiner Fürstenfamilie ist unser Anlaufpunkt für das Beratungsgespräch bei der LGT Bank. Was, wenn der blaublütige Schein nur ein Schein bleibt? Das Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit ist seit einigen Jahren allerdings nahezu tadellos, sodass wir uns mit gutem Gefühl und einer ordentlichen Portion Neugier in die Bankgasse begeben.
Mit einem Besuch der LGT Bank AG in Wien begeben wir uns als Bürgerlicher in Adelskreise. Denn das Haus gehört seit seiner Gründung vor mehr als 90 Jahren fast ununterbrochen dem Fürstenhaus von Liechtenstein. Die Zentrale befindet sich in Vaduz. Es ist eines der Unternehmen des Fürstenhauses und wird auch persönlich von Mitgliedern der Familie geführt: Prinz Maximilian von und zu Liechtenstein ist CEO (Vorstandsvorsitzender) der LGT und Prinz Philipp von und zu Liechtenstein Präsident des Stiftungsrates der Stiftung Fürst Liechtenstein, die Eigentümerin der LGT ist. Die LGT bezeichnet sich selbst als die weltweit größte Private Banking und Asset Management Gruppe im Besitz einer Unternehmerfamilie. Als Family Office des Fürstenhauses von Liechtenstein verfügt sie über langjährige Erfahrung in der Verwaltung großer Vermögen.

Mittelmäßiger Internetauftritt der LGT

Der Internetauftritt, den wir uns natürlich vor dem Besuch der Bank in Wien ansehen, überzeugt uns nur mittelmäßig. Die sehr beeindruckende Geschichte der Familie und ihrer vielen Unternehmen wird für unseren Geschmack etwas zu ausführlich ausgebreitet, die Informationen zur Bank gehen dabei etwas unter. Es fällt uns zum Beispiel ein wenig schwer, die Besitzverhältnisse herauszubekommen, die uns natürlich interessieren. 2008 trübt eine Steueraffäre das ansonsten makellose Bild der Bank, das sie gern nach außen vertritt. Mehrere hundert Kunden der LGT Treuhand, einer ehemaligen Tochtergesellschaft der LGT Group, gerieten im Februar 2008 ins Visier deutscher Steuerfahnder, weil sie Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben sollen. Ihre Vergangenheit hat die LGT mittlerweile bereinigt.

Weltweit vertreten

Die Bank, erfahren wir, hat mehr als 20 Dependancen in allen Teilen der Welt von A wie Australien bis V wie Vereinigtes Königreich und beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter. Die Wiener Außenstelle kommt erst nach der Jahrtausendwende hinzu. Dennoch bleibt man offenbar bodenständig, wie auf der Website zu lesen ist: „Und unser wichtigster Auftrag bleibt: Das Vermögen unserer Kunden mit Sorgfalt und Disziplin zu verwalten.“ Sorgfalt und Disziplin – das sind gute Wert inmitten des Chaos, das an den Kapitalmärkten herrscht. Aber wie will sie das hinbekommen? Vor allem über Zeit und persönliche Beratung, ist weiter zu erfahren. Zeit ist ein kostbares, wenn nicht das kostbarste Gut in der heutigen schnelllebigen Zeit. Und wenn eine Bank verspricht, sich Zeit für unser Anliegen zu nehmen, dann sind wir auf jeden Fall positiv gestimmt. Man will die Anliegen der Kunden verstehen und hat daher einen Beratungsansatz definiert, der folgende Punkte umfasst, die immer mit einem persönlichen Berater durchlaufen werden:
  • Passende Strategie: Auf der Basis einer fundierten Analyse wird gemeinsam mit dem Kunden eine langfristig ausgerichtete Gesamtvermögensstrategie entwickelt.
  • Individuelle Lösung: Um die vereinbarte Strategie umzusetzen, werden auf die individuelle Situation abgestimmte Lösungsvarianten vorgeschlagen.
  • Maßgeschneiderte Umsetzung: Die ermittelte passende Lösung wird verbindlich und zuverlässig umgesetzt.
  • Kontinuierliche Überprüfung: Die Bank überprüft regelmäßig, ob mit der gewählten Lösung die gesetzten Ziele erreicht werden. Bei Bedarf werden geeignete Optimierungsmaßnahmen erarbeitet.

LGT: Gleichgerichtete Interessen von Bank und Kunde

Gut, das ist jetzt nichts Weltbewegendes, aber es verspricht doch eine solide Beratung und Betreuung. Was aber das wirklich Besondere an dieser Bank ist: Sie verspricht gleichgerichtete Interessen zwischen Kunden, Mitarbeitenden und dem Eigentümer. Die Eigentümerfamilie lässt ihr eigenes Vermögen im Rahmen eines Multi-Manager-Konzepts durch die LGT verwalten. Die Kunden der Bank haben die Möglichkeit, nach der gleichen Strategie zu investieren. Investieren wie der Hochadel – wer möchte nicht in diese exklusive Situation kommen? Als Zentrale Geschäftsfelder nennt die LGT Bank Vermögensberatung, Vermögensverwaltung, Anlagelösungen, Fürstlich investieren, Finanzierungen und LGT Venture Philanthropy. Letzteres bedeutet die individuelle Auswahl von Projekten oder Organisationen sowie Philanthropie-Konzepten. Man sieht sich selbst als „Haus der Philanthropie Lösungen“. Daneben werden Offshore-Verwaltung, Stiftungsmanagement, Family Office, Nachfolgeplanung, Immobilienberatung und Cross-Border-Vermögensberatung angeboten.

Die LGT Bank nimmt an mehreren Projektrunden im FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe teil. Sie versteckt sich dabei hinter keinem Kürzel, sondern tritt offen in den Wettbewerb mit anderen renommierten Vermögensverwaltern.

Mit Informationen zum Kundenstamm zurückhaltend

Die Bank sieht sich als weltweiten Anbieter, was ohne Frage der Realität entspricht. Dennoch legt man Wert auf Regionalität. Ende 2015 verwaltet sie gut 108 Milliarden Euro, allerdings ist das keine Zahl, die auf die Bank bezogen ist, sondern auf die gesamte LGT Group. Rein bankbezogene Daten würden nicht erhoben, ist zu lesen. Auch wie viele Kunden die Bank hat, wird nicht publiziert, ebenso wenig wie die Entwicklung beider Größenordnungen. Schade, das hätte uns schon interessiert. Auch wie sich die Kunden auf die einzelnen Länder verteilen, wird nicht kundgetan. Es ist nur zu erfahren, dass die Schweiz traditionell einer der strategischen Zielmärkte ist und einen entsprechend großen Anteil an der Kundenbasis ausmacht. In der Schweiz selbst ist man an fünf Standorten vertreten, die durchweg das Geschäft mit lokalen Kunden als wesentliches Standbein pflegen. Danach kommen Deutschland und Österreich, in Liechtenstein ist man Marktführer. Luxemburg spielt keine Rolle. Ansonsten ist man nur punktuell vertreten, mit einem leichten Schwerpunkt auf dem asiatischen Markt.

Mindestanlagegröße bei der LGT: 100.000 Euro

Wer Kunde der LGT Bank werden will, muss im Private Banking 100.000 Euro, im Wealth Management zwei Millionen auf den Tisch legen. Allerdings sind zum Kunden passende Angebote und die Sinnhaftigkeit für bestimmte Kundengrößen Gegenstand des Gesprächs zwischen dem potentiellen Kunden und seinem Berater. Über den Betreuungsschlüssel schweigt die Bank vornehm. Die Vermögensgröße, lässt man wissen, spiele bei der Betreuungsspanne vor allem in Liechtenstein, dem Heimmarkt des Mutterhauses, eine Rolle. Ansonsten überwiegen andere Faktoren. Dies hänge vom Kundensegment und der Komplexität der Kundenbeziehungen ab, ist nicht zu erfahren. Die konkrete Aufteilung der Kunden auf die einzelnen Anlagehöhen behält die Bank ebenfalls für sich. Bis 500.000 Anlagesumme spielt ausschließlich das Mutterhaus eine Rolle, international nicht. Kunden aus dem westlichen Ausland, ist weiter zu lesen, investieren gern zwischen einer halben und einer Million Euro. Das eigentliche Zielsegment beginnt dort erst. Besonders wohl fühlt man sich allerdings in einer Höhe ab fünf Millionen Euro. „Auf der Basis unserer Rolle als Family Office für die Eigentümerfamilie der LGT Gruppe, die Familie des Fürsten von und zu Liechtenstein, haben wir eine große Erfahrung in der Beratung von sehr vermögenden Kunden bzw. Familien erworben, von der eine stetig steigende Zahl an Kunden profitiert“, so die Auskunft. Nun gut, das ist eine ganz besondere Liga. Auf jeden Fall fühlen wir uns in dieser Konstellation gut aufgehoben.

Die Private Banking Prüfinstanz überwacht im Trusted Wealth Manager bislang nur in Deutschland ansässige Banken bezüglich deren Kundenumgang. Die LGT teilt auf Anfrage mit, dass sie sich in den vergangenen 3 Jahren in keinem Fall mit einem Kunden gerichtlich auf Grund der von LGT erbrachten Vermögensberatung bzw. Vermögensverwaltung auseinandersetzen musste.

Der Kunde und sein Anliegen

Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Sie suchen einen neuen Vermögensverwalter für Ihr bestehendes Depot über 2,5 Mio. Euro. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Sie sind in verschiedenen Branchen unternehmerisch oder als leitende Angestellte tätig oder bereits im Ruhestand. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.

Das Beratungserlebnis

Wir telefonieren mit der Wiener Außenstelle der LGT Bank und werden von der Zentrale sofort an einen zuständigen Berater weiterverbunden. Dieser fragt uns, wie wir auf sein Haus gekommen sind. Wir berichten, dass wir eine Bank mit Schweizer oder Liechtensteiner Wurzeln favorisieren, weil unsere Tochter in der Schweiz lebt. Die Begründung wird sofort akzeptiert. Der Berater fragt uns zudem, wie er sich auf das Gespräch vorbereiten kann, das wir für die nächste Woche vereinbart haben. Die Höhe des Betrags, den wir anlegen wollen, interessiert ihn nicht. Understatement! Er teilt uns noch mit, dass er einen Kollegen hinzuziehen wird, und fragt nach unserer Telefonnummer sowie Mailadresse für die Terminbestätigung. Die kommt auch direkt nach dem Gespräch und enthält eine Anfahrtsbeschreibung. Bis hierhin ein guter Start.

Das Gespräch vor Ort

Wir sehen uns bei unserem Besuch in Wien einem vornehmen Stadtpalais der Fürstenfamilie gegenüber, dessen Grundsteinlegung ins späte 17. Jahrhundert fällt. Das überaus repräsentative Gebäude wurde vor kurzer Zeit renoviert und restauriert und erstrahlt in vollem Glanze – eben ein Palais. Wir hätten in einem benachbarten Parkhaus unser Auto unterbringen können, ziehen es aber vor mit der U-Bahn anzureisen. An der Rezeption werden wir von einem sehr elegant gekleideten Mitarbeiter mittleren Alters begrüßt und gleich in einen Besprechungsraum geführt. Dennoch ist keine absolute Diskretion gegeben, da der Weg über einen Gang führt, an dem sich weitere Besprechungsräume befinden. Es wäre also durchaus denkbar, hier unliebsam auf Nachbarn zu treffen. Wir können unseren Wunsch nach Kaffee und Wasser äußern. Der Besprechungsraum ist relativ klein, vielleicht 30 Quadratmeter groß. Er ist mit einem runden Tisch und fünf Sesseln ausgestattet. Das Fenster zeigt zum Hof. Dennoch empfinden wir den Raum als hell und freundlich. Nach etwa drei Minuten erscheinen beide Berater und machen sofort einen ausgezeichneten Eindruck auf uns. Die Kleidung ist elegant, modisch, aber nicht übertrieben, sondern – man könnte fast sagen „fürstlich geprägt“.

Anliegen stößt auf großes Interesse

Dank des historischen Gebäudes bricht das Eis relativ schnell. Wir diskutieren über die berühmte Bildersammlung des Fürsten bis zu den verlorenen Besitzungen in Böhmen. Einer der Berater, der auch im weiteren Verlauf einen Großteil der Unterhaltung bestreitet, berichtet über die Hausbank der fürstlichen Familie und informiert uns über die Vorteile eines Investments im sicheren Liechtenstein. Wir bekommen danach die Möglichkeit unser Anliegen vorzutragen, das ganz offensichtlich auf Interesse stößt. Die eigentliche Diskussion ist im Großen und Ganzen sehr fundiert und interessant für uns. Was die Lage an den Finanzmärkten angeht, versuchen uns die Berater mit der Aussage zu beruhigen, dass die Lage ernst, aber nicht hoffnungslos sei. Sie führen die aktuelle Chinakrise, den Ölmarkt, die Flüchtlingsthematik und die Terrorgefahren als große Unsicherheitsfaktoren an. Auch die derzeitige Fiskalpolitik der Notenbanken sei ein Faktum, das die Rahmenbedingungen nachhaltig beeinflusst. Allerdings, so die Berater weiter, teilten sie unsere Befürchtung eines Zinsanstieges in nächster Zeit nur bedingt. Sie gehen vielmehr davon aus, dass sich die Zinsen in den nächsten zwei Jahren nicht dramatisch verändern werden.

Braucht das Portfolio eine Auffrischung?

Um die von uns gewünschten zwei Prozent Rendite zu erreichen, müsse ein gewisses Risiko eingegangen werden, was uns eigentlich klar ist. Es ist allerdings immer nur von einem Verlustrisiko in Höhe von zehn Prozent die Rede. Das klingt gut. Ob es realistisch ist? Unseren Wunsch nach Kapitalerhalt wollen die Berater erfüllen, indem sie das Portfolio neu aufstellen. Sie gehen, was unser bestehendes Portfolio betrifft, zwar nicht auf Einzelwerte ein, meinen allerdings, dass es für die Vergangenheit gut aufgestellt gewesen sei, jetzt aber eine „Auffrischung" brauche. Irgendwie steht das im Gegensatz zu der Aussage, dass die Zinsen in den nächsten zwei Jahren nur unwesentlich steigen werden ...

LGT schlägt zwei Anlagevarianten vor

Die Diskussionsgrundlage, die wir einige Tage nach dem Gespräch zugemailt bekommen, geht von zwei Varianten aus:
  • Variante 1 sieht ein breitgestreutes Anleihe-Investment durch Beimischung von inflationsgeschützten Anleihen, Hochzinsanleihen und versicherungsbasierten Anleihen vor. Alternative Investments sollen Ruhe hinsichtlich Wertschwankung und Wertentwicklung ins Portfolio bringen. Vor Kosten wird eine Rendite von 3,3 Prozent erwartet, bei 4,2 Prozent Volatilität. Als Risikokennzahl weist der Berater auch den ‚Maximal Drawdown‘ von 10,2% aus, der uns mehr interessiert als die Schwankungsanfälligkeit, denn dieser weist den Absturz vom höchsten Punkt der Wertentwicklung des Depots zum niedrigsten Punkt aus. Damit können wir leben.
  • Variante 2 sieht zusätzlich internationale Aktien als weitere Anlageklasse vor. Die Rendite ist mit 4,2 Prozent höher, allerdings die Volatilität mit 5,7 Prozent auch. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Portfolio nach 3,9 Jahren unter dem ursprünglichen Wert notiert, ist sehr gering. Bei Variante 1 beträgt dieser Zeitrahmen 3,4 Jahre. Die Risikokennzahl ‚Maximal Drawdown‘ beläuft sich hier auf 14,9%. Man bittet uns in dem Schreiben um ein zweites Gespräch, um die Ideen detailliert zu besprechen. Dort sollen wir wohl auch Echtportfolios zu sehen bekommen, die den beiden Varianten entsprechen.

Schwierige Kostendiskussion

Was die Gebühren betrifft, sprechen die Berater von einem All-in-Fee-Modell, wollen sich im Gespräch jedoch auf keine Zahl festnageln lassen. Später kommt ein Vorschlag, der bei 0,8 Prozent plus Umsatzsteuer liegt. Bemerkenswert ist, dass wir bei der Kostendiskussion während des ersten Gesprächs von den Beratern gefragt werden, wie viel wir bei unserem jetzigen Vermögensberater bezahlen. Und als wir antworten, dass es keine Kosten gibt, da es sich um einen guten Bekannten handelt, der das als Freundschaftsdienst für uns macht, entsteht ein Moment peinlicher Stille.

Flexibel, aber mit eigenen Vorstellungen

Insgesamt erleben wir die Berater als sehr verlässlich und effizient. Es gibt keinerlei Wechsel, stets kommunizieren wir mit einem oder beiden Beratern direkt. Als sehr angenehm empfinden wir es, dass wir nicht gebeten werden, irgendetwas auszufüllen. Auch sonst haben wir den Eindruck, dass beide Berater zwar grundsätzlich flexibel sind, jedoch auch ihre eigenen Vorstellungen haben, wie und in welcher Form die Beratungsgespräche ablaufen sollen. Stets ist zu spüren, dass beide Berater den roten Faden fest in den Händen halten. Sie sind aufmerksam bei der Sache, hören zu und fragen an den richtigen Stellen nach. Auch die fachliche Qualität trifft unsere Erwartungen und Vorstellungen. Unsere Situation wird gründlich erfragt und analysiert, schwierige Sachverhalte gut erklärt und viele Ideen zur Lösung erörtert.

Die Nachbetreuung

Bereits am Tag nach dem Gespräch in Wien bekommen wir eine Mail mit dem Gesprächsprotokoll. Kurze Zeit später erhalten wir einen Anruf, in dem sich ein Berater danach erkundigt, ob wir das Protokoll bekommen haben und noch Fragen bestehen oder er etwas vergessen hat. Sehr aufmerksam. Außer einem Rechtschreibfehler im ersten Absatz entspricht das Protokoll dem, was besprochen wurde. Wir bitten um zwei schriftliche Vorabvarianten, wie das neue Portfolio aussehen könnte, was uns wenige Tage später erreicht. Zudem erhalten wir eine Einladung für eine Führung durch das Palais, offenbar mit anderen Kunden gemeinsam.

Das Zweitgespräch

Dass ein zweites Gespräch stattfinden soll, in dem die Anlagevorschläge präsentiert werden, wird uns zeitnah mitgeteilt. Vorab zuschicken wollen die Berater die Vorschläge nicht. Wir sind eigentlich nicht begeistert von einem zweiten Gespräch, aber mit sanftem Druck überzeugen uns die Berater von der Notwendigkeit. Da hätten wir uns ein wenig mehr Entgegenkommen gewünscht. Beim diesem zweiten Gespräch sind erneut die Berater vor Ort, die wir schon beim ersten kennengelernt haben. Das ist erfreulich. Wir müssen zugeben: Der Zeitaufwand – in unserem Fall in Wien mit Hin- und Herfahren etwa drei Stunden – lohnt sich auf alle Fälle. Fairer hätten wir es empfunden, uns die Vorschläge vorab zuzusenden, damit wir Fragen vorbereiten können. Dennoch tut es unserem guten Eindruck von der Gesamtberatung keinen Abbruch und wir finden die Vorgehensweise der LGT zumindest nachvollziehbar.

Absage bedauert

Unsere (obligatorische) Absage bedauert der Berater sehr. Er fragt nach möglichen Fehlern seinerseits, nimmt die Absage aber im Großen und Ganzen sehr gefasst und fair auf. Er macht noch den Vorschlag, die Anlage auf zwei Banken aufzuteilen, der uns sehr gut gefällt. Überhaupt fällt es uns diesmal schwer abzusagen, da beide Berater nicht nur sehr engagiert und professionell wirken, sondern unserer Meinung nach auch gute, profunde Arbeit leisten.

Fazit:
Das Beratungsgespräch bei der LGT in Wien überzeugt. Bemerkenswert ist die Teamleistung der beiden Berater – sie wirken sehr gut aufeinander eingespielt. Hier hat alles Hand und Fuß, Struktur und man kann sich auf die Berater voll verlassen. Es entsteht eine gute Vertrauensbasis und wir möchten gerne mehr wissen – wie ist denn nun aus professioneller Sicht der Anlagevorschlag zu bewerten? Die Qualifizierungsampel springt jedenfalls ohne zu zögern auf Grün.

Hinweis: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2017“.

Fakten

Angaben des Hauses, Stand: 31.12.2015

LGT Bank (Österreich) AG
Bankgasse 9, A-1010 Wien
www.lgt.com

Gesellschafter: Die LGT Bank gehört zu 100 Prozent der LGT Group Foundation, welche wiederum von der Fürst von Liechtenstein Stiftung gehalten wird.

Zentrale Geschäftsfelder: Vermögensberatung, Vermögensverwaltung, Anlagelösungen, Fürstlich investieren, Finanzierungen, LGT Venture Philanthropy

Dienstleistungsangebot: Neben ganzheitlicher Vermögensberatung und Vermögensverwaltung werden vor allem Offshore-Verwaltung, Stiftungsmanagement, Family Office, Nachfolgeplanung, Immobilienberatung und Cross-Border-Vermögensberatung angeboten.

Alleinstellungsmerkmal/Versprechen an den Kunden: Gleichgerichtete Interessen zwischen Kunden, Mitarbeitenden und dem Eigentümer: LGT ist eine der wenigen inhabergeführten Privatbanken. Die Eigentümerfamilie lässt ihr eigenes Vermögen im Rahmen eines Multi-Manager-Konzepts durch die LGT verwalten. Die Kunden der Bank haben die Möglichkeit, nach der gleichen Strategie zu investieren.
Verwaltete Kundenvermögen: 108,274 Milliarden Euro

Kundenzahl: keine Angabe

Einstiegsuntergrenze für Private Banking: 500.000 Euro

Einstiegsuntergrenze für Private Wealth Management: 2 Millionen Euro

Produkte in der Vermögensverwaltung: Aktien, Renten, Immobilien, Hedgefonds, Zertifikate, ETFs, sonstige

Hauseigene Produkte: In der diskretionären Vermögensverwaltung setzt die Bank moderat Anlagefonds von LGT Capital Partners ein. Die Selektion erfolgt nach einem Best-in-Class Ansatz. Anlagefonds decken ein breites Spektrum an Anlagethemen und -klassen ab. Zudem gibt es einige Spezialitäten wie Inflationsgeschützte Fonds, Nachhaltigkeitsfonds, Multimanagerfonds, Insurance-Linked-Securities Fonds. Ebenfalls wird die fürstliche Strategie in zwei Publikumsfonds angeboten. Hedgefonds werden größtenteils für qualifizierte Anlege angeboten. Im Private Equity Bereich werden ebenfalls Lösungen angeboten, diese aber ausschließlich für institutionelle Anleger.

Research: Fremdresearch
Intern werden sämtliche makroökonomischen Analysen vom Economic Research erstellt, das etwa auf Quellen wie Bank Credit Analyst oder Bridgewater zurückgreift. Die Analysen der Aktien- und Fixed Income-Portfoliomanager basieren auf intern entwickelten technischen Tools. Für die nachhaltigen Produkte greift die Bank auf Daten von Asset4 und Inrate zurück. Im Einzelaktienbereich wird «the Screener» beigezogen und zur detaillierten Auswertung der Drittfonds das Morningstartool. Zur Validierung werden internationale Investmenthäuser sowie Reuters und Bloomberg News intensiv genutzt. Eigenresearch
Die LGT Banken beziehen ihr Research von LGT Capital Partners für traditionelle und alternative Anlageklassen (Geldmarkt, Anleihen, Aktien, Rohstoffe, Hedgefonds, Private Equity, indirekte Immobilienanlagen). Im Economic Research werden in einem etablierten Top-Down Prozess mit Fokus auf Länder/Regionen alle wesentlichen Märkte analysiert. Das Quantitative Research wird durch ein hochqualifiziertes Team erstellt. In der Titelselektion wird auf die Empfehlungen des internen Fixed Income Research Teams zurückgegriffen, im Bereich Einzelaktien analysiert das interne Aktienresearch die wichtigsten Unternehmen und erstellt Anlageempfehlungen und Modelportfolios. Für Fondsanlagen stehen Empfehlungslisten eines dedizierten Fondsresearch-team der LGT zur Verfügung. Standardkonditionen: Bei einer ausgewogenen Risikostruktur und einem Anlagevolumen von
  • 1,1 Mio. Euro: 1,52 Prozent
  • 3,1 Mio. Euro: 1,40 Prozent
  • 5,1 Mio. Euro: 1,28 Prozent
Generell keine Verrechnung von MwSt. für DE Kunden mit einem Konto im Ausland. Fee ist brutto für netto (Vorzugskonditionen bei gewissen Anlageklassen). Im Rahmen eines Vermögensverwaltungsmandates werden keine Ausgabeaufschläge verlangt. Kickbacks werden teilweise zurückerstattet.

Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

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