Risiko: Unterbrechung des Betriebs
Ein Großteil von Unternehmen fürchtet vor allem das wachsende Risiko von Cyber-Attacken. Allerdings sollten die anderen, teils wahrscheinlicheren Risiken, nicht übersehen werden.
Betriebsunterbrechungen sind ein hohes Risiko für Unternehmen. Sie können von Naturkatastrophen, Bränden, politische Instabilitäten oder Lieferantenausfällen ausgelöst werden. Viele Unternehmen werden jedoch erst aus Schaden klug, obwohl sie sich auf bestimmt Risiken gut vorbereiten könnten.
Selbst Störfälle mit sehr geringerer Eintrittswahrscheinlichkeit können erhebliche negative Auswirkungen auf den Betrieb haben. Die Allianz beziffert die Kosten für den Ausfall einer Gas- oder Ölförderanlage, etwa nach Streik oder Vandalismus, auf durchschnittlich rund 4,2 Mio. Euro. Feuer schlagen danach mit Kosten von 1,7 Mio. Euro zu Buche. Eine fehlerhafte Konstruktion oder Fertigung kann demnach schon mal 1,6 Mio. Euro kosten.
Ein Großteil von Unternehmen fürchtet vor allem das wachsende Risiko von Cyber-Attacken. Angesichts der zunehmenden Globalisierung der Produktion und der Vernetzung des just-in-time-Lieferverkehrs ist das nachvollziehbar. Allerdings sollten die anderen, teils wahrscheinlicheren Risiken, nicht übersehen werden. Ein Blick auf die größten Risiken in den wichtigsten Ländern, in denen Mittelständler aktiv sind:
- Frankreich: Betriebsunterbrechung, Cybervorfälle und politische Risiken sind hier die größte Bedrohung.
- Großbritannien: Makroökonomische Entwicklungen und Brexit (Inflexibilität angesichts von Veränderungen)
- Italien: Marktentwicklungen und Naturkatastrophen sind die relevantesten Risiken. Die Erdbeben in Mittelitalien haben Diskussionen in Gang gebracht, wie Prävention verbessert werden kann und ob eine andere Finanzierung von Risiken möglich ist, um weniger von staatlicher Hilfe abhängig zu sein.
- Spanien: Am meisten Sorge machen Cybervorfälle, Qualitätsmängel, Serienfehler und Produktrückrufe. Wachsendes Outsourcing von Produktionsprozessen macht anfälliger. Alternative Produktionskapazitäten wurden oftmals zurückgefahren.
- USA: Top-Risiken sind Cyber-Attacken und rechtlichen Änderungen
- China: Marktentwicklungen, Naturkatastrophen Feuer und Explosion werden hier am häufigsten genannt.
- Asien: Hier nehmen Produktrückrufe deutlcih zu. Dieses Risiko wirkt sich auf Lieferketten und die Reputation des Unternehmens aus. Zuletzt kam es zu einer Reihe solcher Eeignisse in der Lebensmittel-und Getränkeindustrie sowie im Elektronikmarkt.
Fazit: Betriebsunterbrechungen haben ein hohes Kosten- und Reputationsrisiko. Prüfen Sie, auf welche Risiken Sie in Ihren wichtigsten Märkten und Zuliefererländern gut eingestellt sind.