Startschuss zur Jahresendrally
Der DAX springt nach oben und läutet die Jahresendrally ein.
Im DAX ist der Startschuss zur Jahresendrally gefallen. Mit dem Sprung über die bisher undurchdringliche gläserne Decke bei 10.800 Euro hat sich der Deutsche Aktienindex Luft für eine gute Perspektive nach oben verschafft. Wie dynamisch die Rally gefahren werden kann, zeigt die Kursentwicklung der jüngsten Tage. Kaum war die Hürde bei 10.800 überwunden, ging es im Raketen-Modus auf über 11.000 Punkte nach oben. Heute (Donnerstag) zögert der DAX nur deswegen ein wenig, weil die Händler die Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) abwarten. Allgemein wird erwartet, dass die EZB ihr Anleihenkaufprogramm zumindest nicht einschränkt und außerdem zeitlich verlängert. Alles andere wäre sicher eine Enttäuschung für den Markt und dürfte mit Kursabschlägen quittiert werden. Weit nach unten sehen wir den DAX im aktuellen Börsenjahr nicht mehr driften. Denn selbst wenn der Index nochmal 300 oder 500 Enttäuschungs-Punkte abgeben sollte werden sich schnell Käufer für diesen Taucher finden. Es gibt einfach noch zu viele institutionelle Adressen, die mit hohen Cashreserven auf klare Sicht gewartet haben. Sehen diese eine Möglichkeit, in den Markt zu kommen, werden sie zugreifen. Auch der kommende Termin der US-Notenbank wird keine Bremswirkung mehr auf den DAX haben. Allgemein wird eine Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte erwartet. Enttäuschung könnte nur bei einem größeren Schritt oder der Ankündigung weiterer schneller Zinsschritte aufkommen. Beides ist aber extrem unwahrscheinlich. Sollte die Fed sogar weiter zögern, dürfte das dem Dow nochmal einen neuen Schub geben. Die US-Börse ist seit dem Wahlsieg von Donald Trump ohnehin schon im Rally-Modus. Ein Anstieg auf 21.000 Punkte bis zum Jahresende ist nicht ausgeschlossen. Mittelfristig halten wir ein Szenario wie zum Jahreswechsel 2014/15 für möglich. Erinnern Sie sich noch? Damals schoss der DAX nach dem Überwinden des Widerstands bei 10.200 Punkten von Anfang Dezember bis Anfang April auf sein Allzeithoch bei 12.374 Punkten. Erst dann ging dem Index die Luft aus. Ähnlich könnte der Kursverlauf diesmal sein. Hält sich der DAX über 10.800 Punkten, die durchaus nochmal getestet werden könnten, dürfte ihn die Rally in einer ersten Etappe in Richtung 11.300/11.500 Zähler führen. Lässt der Index diesen Bereich nach einem kurzen Zwischenhalt hinter sich, wird das Allzeithoch als nächstes Ziel angepeilt. Unterstützung bekommen die Aktienmärkte weiter von der Zinsseite. Der DAX profitiert darüber hinaus vom preiswerten Euro. Der schiebt die Exportwerte an. Auch die lange arg gebeutelten Banken fahren derzeit eine extrem dynamische Gegenbewegung und treiben den Index. Das kann noch einige Wochen so gehen. Dann wird es Zeit für Gewinnmitnahmen.
Fazit: Kaum ein Jahr ohne Jahresendrally! Der DAX dürfte darum in den verbleibenden Wochen 2016 gut Strecke machen – also fahren Sie mit. Ziehen Sie Stoppkurse nach, wenn sich diese sinnvoll platzieren lassen. Und warten Sie ab, wo die Rally ausläuft.