Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1598
Kommentar

Wahl in Holland: Euphorische Fehlurteile

Mark Rutte hat in den Niederlanden die Parlamentswahl gewonnen. Für viele Beobachter kam das überraschend. Nicht für uns.
Die Öffentlichkeit macht es sich mit der euphorischen Bewertung des Wahlsiegs Mark Ruttes und der VVD in den Niederlanden zu leicht. Richtig ist, dass die Holländer damit ein Bekenntnis für einen Verbleib in der EU abgegeben haben. Der Rechte Geert Wilders hatte dies infrage gestellt. In diesem Punkt hat Rutte einen klaren Gegenstandpunkt vertreten. In wirtschaftspolitischen Fragen wiederum sind sich Ruttes VVD und Wilders PVV nicht unähnlich. Jedoch: In Sachen Zuwandererpolitik hat Rutte nicht deshalb gepunktet, weil er dagegengehalten hat, sondern weil er mitgehalten hat. Er hat dem parteipolitischen „Establishment“ Luft verschafft, indem er bei diesem zentralen Thema zuletzt ganz nahe an den „Populisten“ Wilders herangerückt ist. Noch kurz vor dem Wahltag schrieb er einen öffentlichen Brief, der in allen Zeitungen der Niederlande groß abgedruckt wurde. Darin fordert Rutte alle Zuwanderer auf: Benehmt euch in diesem Land, oder geht wieder. Nun wollen die Niederländer sehen, dass er es mit diesem Spruch ernst meint. Denn Probleme mit Zuwanderern gibt es in den Niederlanden reichlich. Niemand spielt gerne mit den Schmuddelkindern. Dann setzt der Wähler – nicht nur in Holland – lieber darauf, dass die etablierten Parteien Probleme anerkennen und lösen. Nur: Machen müssen Sie’s. Daran wird auch Rutte in der neuen Legislaturperiode gemessen werden. Das wird für ihn nicht einfach. Auch die holländische Gesellschaft ist in der Zuwandererfrage gespalten. Das zeigen nicht zuletzt die kräftigen Stimmengewinne der Grünen, die sogar eine Ausweitung der Zuwanderung propagieren, und dem Aufkommen der Zuwandererpartei DENK, die immerhin 2% der Stimmen geholt hat.

Fazit: Politisch befriedet ist Holland mit Ruttes Wahlsieg noch lange nicht. Und den Wahlausgang als Sieg des Anti-Populismus zu feiern, ist nun wirklich postfaktisch, meint Ihr Ralf Vielhaber


Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Beratung zum Markteintritt in Afrika

Förderung für afrikanische Märkte

Die Länder Afrikas gehören nun schon seit Jahren zu jenen Märkten mit den höchsten Wachstumsraten weltweit. Das Bundeswirtschaftsministerium hat darum ein neues Förderprogramm aufgelegt, mit dem die Beratung zum Markteintritt gefördert wird.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Berliner Volksbank eG in der Ausschreibung

Die Berliner Volksbank disqualifiziert sich selbst

Thumb Stiftungsvermögen 2024 © Collage: Redaktion FUCHSBRIEFE; Bild: envato elements
Wer sich wie der Leser auf der Website von Banken einen ersten Eindruck über deren Stiftungskompetenz verschaffen möchte, wird bei der Berliner Volksbank kaum fündig. Zwar berichtet sie über ihr eigenes soziales Engagement; aber ob und wie sie andere Stiftungen unterstützt, lässt sie offen. Kein glücklicher Start für die Stiftung Fliege, die für ihre drei Millionen Euro einen neuen Vermögensverwalter sucht. Hoffentlich ist der Anlagevorschlag aussagekräftiger.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Wagner & Florack Vermögensverwaltung AG in der Ausschreibung

Wagner & Florack vergibt Chancen

Thumb Stiftungsvermögen 2024. © Grafik Verlag Fuchsbriefe, envato elements
„Bei uns gibt es keine Portfolios von der Stange“, behauptet der Vermögensverwalter Wagner & Florack selbstbewusst auf seiner Website. Das ist gut, muss sich aber natürlich in der Praxis beweisen. Denn die Stiftung Fliege sucht genau das: eine individuelle Vermögensverwaltung für ihr Stiftungsvermögen in Höhe von 3 Millionen Euro. Und was Wagner & Florack (W&F) dann liefert, macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Planungen für BRICS-Pay werden konkreter

BRICS-Währung soll auf Blockchain-basiert sein

Schwellenländer Währungen © B. Wylezich/Fotolia
Die BRICS-Staaten wollen eine eigene Währung schaffen, um sich von der Dominanz des US-Dollars zu lösen. Die konkreten Pläne für die Währung reifen immer weiter. Jetzt wurde bekannt, dass BRICS-Pay blockchain-basiert sein soll.
  • Fuchs plus
  • Die Schuldenlast als Indikator für die Stabilität von Währungen

Schulden vielfach geringer als vor zehn Jahren, aber …

In der öffentlichen Diskussion hat die Inflationsdebatte einen anderen Faktor so gut wie völlig verdrängt: die Schuldenstandsquoten der Staaten. Hier zeigen sich gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sehr unterschiedliche Entwicklungen. Es sollte nicht übersehen werden, welche Staaten ihre Wirtschaftsleistung mit erheblichen neuen Staatskrediten aufgepumpt haben. Das wird über kurz oder lang auch die Solidität der Währungen beeinflussen.
  • Fuchs plus
  • RKI: "Hochstufung von einem internen Mitarbeiter vorgenommen"

RKI verteidigt Corona-Entscheidungen

Die Veröffentlichung der RKI-Protokolle hat eine hitzige Debatte über die Corona-Politik entfacht. Kritiker der rigorosen Corona-Maßnahmen sehen sich in den Protokollen bestätigt. Verteidiger schieben die Diskussion um die Verantwortlichen und ihre Entscheidungen in die "Querdenker"-Ecke. Für die Politik sind die Protokolle gesellschaftlicher Sprengstoff.
Zum Seitenanfang