Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1534
Die Union driftet auseinander

Wahl-Strategie: Schwarz-Grün ohne Chance

Der Ruck in die linke Mitte ist der CDU schlecht bekommen. Auch das Projekt Schwarz-Grün ist damit an den Wählern gescheitert.
Die Landtagswahl in Berlin hat das Projekt Schwarz-Grün im Bund beerdigt. Denn die CDU wird den Kurs der Kanzlerin, der sie für die Grünen koalitionsfähig machen sollte, nicht weiterverfolgen. Mit der Aufgabe konservativer Positionen wollte die Union in den städtischen Milieus punkten und gleichzeitig die Grünen als neue Partner im „linksbürgerlichen Raum“ gewinnen. Damit sollten die Zwangsehen mit FDP oder SPD eine Alternative bekommen. Der Wahlausgang in Berlin zeigt einmal mehr, dass diese Stadtmilieu-Strategie der CDU nicht aufgeht. Jetzt sitzt ihr die Angst im Nacken, dass es ihr so ergeht, wie der SPD in der Zeit nach Gerhard Schröder. Den politischen Rand besetzt eine neue Partei – bei der SPD war und ist es die Linke, bei der CDU die AfD – und an anderer Stelle wurde kaum etwas gewonnen. Für die SPD heißt das im Ergebnis, dass sie sich selbst im Bund inzwischen im 20-Prozent-Bereich eingerichtet hat. Jetzt drängt die eigene Partei die Kanzlerin und ihre Entourage wieder nach rechts. Und damit weg von den Grünen. Denn das Scheitern der CDU-Großstadtpolitik begann nicht erst mit der Flüchtlingskrise. Es setzte schon früher ein. Seit Angela Merkel im Jahr 2000 CDU-Vorsitzende wurde, ging die Hälfte der Spitzenpositionen in den 20 größten deutschen Städten verloren. Nur in zweien holte die CDU seitdem die Spitzenposition von der SPD zurück (vgl. Tabelle). Die CDU verliert damit ihre Regierungsoptionen und für die Basis wichtiger: Posten.
CDU verliert Städte
Verloren
JahrStadt
2001Berlin
2009Köln, Essen
2011Hamburg
2012Frankfurt/M., Duisburg
2013Stuttgart
2014Düsseldorf
2015Dresden, Wuppertal
Gewonnen
2015Essen, Bonn
Quelle:  eigene Erhebung
In den Kommunen wird die CDU deshalb wieder konservativere Positionen vertreten (müssen). Das setzt die Führung unter Druck, ebenfalls nach rechts zu rücken. Dies ist ja bereits teilweise erfolgt, lässt man die Verschärfungen zu Asylrecht etc. Revue passieren. Die kann die CSU mittragen, die Mehrheit der Grünen kaum. Jetzt kommen noch Initiativen wie die Abschaffung des Doppelpasses hinzu. Damit stellt sich die Union 2017 auf einen Lagerwahlkampf ein. Die stille Hoffnung: Die AfD hat sich bis dahin zumindest so weit demontiert, dass ein Teil ihrer Wähler reumütig zur CDU zurückkehrt oder der Wahl wieder fern bleibt, so dass wenigstens eine Zweierkoalition möglich wird. Das kann dann nur eine mit der FDP oder SPD sein.

Fazit: Die CDU könnte gerade noch rechtzeitig die Kurve kriegen. Doch Schwarz-Grün im Bund ist damit ausgeträumt.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Beratung zum Markteintritt in Afrika

Förderung für afrikanische Märkte

Die Länder Afrikas gehören nun schon seit Jahren zu jenen Märkten mit den höchsten Wachstumsraten weltweit. Das Bundeswirtschaftsministerium hat darum ein neues Förderprogramm aufgelegt, mit dem die Beratung zum Markteintritt gefördert wird.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Berliner Volksbank eG in der Ausschreibung

Die Berliner Volksbank disqualifiziert sich selbst

Thumb Stiftungsvermögen 2024 © Collage: Redaktion FUCHSBRIEFE; Bild: envato elements
Wer sich wie der Leser auf der Website von Banken einen ersten Eindruck über deren Stiftungskompetenz verschaffen möchte, wird bei der Berliner Volksbank kaum fündig. Zwar berichtet sie über ihr eigenes soziales Engagement; aber ob und wie sie andere Stiftungen unterstützt, lässt sie offen. Kein glücklicher Start für die Stiftung Fliege, die für ihre drei Millionen Euro einen neuen Vermögensverwalter sucht. Hoffentlich ist der Anlagevorschlag aussagekräftiger.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Wagner & Florack Vermögensverwaltung AG in der Ausschreibung

Wagner & Florack vergibt Chancen

Thumb Stiftungsvermögen 2024. © Grafik Verlag Fuchsbriefe, envato elements
„Bei uns gibt es keine Portfolios von der Stange“, behauptet der Vermögensverwalter Wagner & Florack selbstbewusst auf seiner Website. Das ist gut, muss sich aber natürlich in der Praxis beweisen. Denn die Stiftung Fliege sucht genau das: eine individuelle Vermögensverwaltung für ihr Stiftungsvermögen in Höhe von 3 Millionen Euro. Und was Wagner & Florack (W&F) dann liefert, macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Planungen für BRICS-Pay werden konkreter

BRICS-Währung soll auf Blockchain-basiert sein

Schwellenländer Währungen © B. Wylezich/Fotolia
Die BRICS-Staaten wollen eine eigene Währung schaffen, um sich von der Dominanz des US-Dollars zu lösen. Die konkreten Pläne für die Währung reifen immer weiter. Jetzt wurde bekannt, dass BRICS-Pay blockchain-basiert sein soll.
  • Fuchs plus
  • Die Schuldenlast als Indikator für die Stabilität von Währungen

Schulden vielfach geringer als vor zehn Jahren, aber …

In der öffentlichen Diskussion hat die Inflationsdebatte einen anderen Faktor so gut wie völlig verdrängt: die Schuldenstandsquoten der Staaten. Hier zeigen sich gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sehr unterschiedliche Entwicklungen. Es sollte nicht übersehen werden, welche Staaten ihre Wirtschaftsleistung mit erheblichen neuen Staatskrediten aufgepumpt haben. Das wird über kurz oder lang auch die Solidität der Währungen beeinflussen.
  • Fuchs plus
  • RKI: "Hochstufung von einem internen Mitarbeiter vorgenommen"

RKI verteidigt Corona-Entscheidungen

Die Veröffentlichung der RKI-Protokolle hat eine hitzige Debatte über die Corona-Politik entfacht. Kritiker der rigorosen Corona-Maßnahmen sehen sich in den Protokollen bestätigt. Verteidiger schieben die Diskussion um die Verantwortlichen und ihre Entscheidungen in die "Querdenker"-Ecke. Für die Politik sind die Protokolle gesellschaftlicher Sprengstoff.
Zum Seitenanfang