Trendwende bei Platin in Aussicht
Der Platin-Preis bekommt eine Aufwärtsperspektive. Denn aktuell wird ein neuer Nachfrageschub und ein zugleich sinkendes Angebot erwartet. Die zuletzt deutlich erkennbare schwächere Nachfrage nach E-Fahrzeugen, ein zusätzlich rückläufiges Recycling-Angebot durch weniger Alt-Fahrzeug-Rückläufer sowie ein Mangel an russischem Platin auf dem Weltmarkt hielten den Platinpreis zuletzt stabil. Allerdings sind auf dem aktuellen Preisniveau weitere Produzenten gezwungen, Förderkürzungen vorzunehmen.
Der Platin-Preis dürfte daher eine Renaissance erleben. Das gilt auch unter der Annahme, dass E-Fahrzeuge nur eine Brückentechnologie hin zum Wasserstoffantrieb sind und sich Wasserstoff-Anwendungen vor allem im Nutzfahrzeugbereich weitaus besser eignen als reine E-Antriebe.
Knappes Platinangebot
In Folge des geringen Preises werden neue Projekte gar nicht erst angeschoben. Eine Verknappung des weltweiten Platinangebots ist daher unausweichlich. Bereits heute befindet sich der Platinmarkt in einem Angebotsdefizit. So gehen die Experten des World Platinum Council von einem weltweiten Defizit von rund 1,028 Millionen Unzen aus (Angebot: 7,09 Mio. Unzen, Nachfrage: 8,12 Mio. Unzen). Das ist vor allem auf eine weiterhin hohe Nachfrage aus dem Automobilsektor sowie einer signifikanten Nachfragesteigerung aus den Bereichen Schmuck und Investments zurückzuführen.
Mit Blick auf den Kursverlauf ist die Bodenbildung bei Platin gut erkennbar und bereits weit fortgeschritten. Seit knapp 18 Monaten schwankt der Platinpreis zwischen rund 900 US-Dollar (Unterstützung) und 1.050 US-Dollar je Unze (Widerstand). Ein nachhaltiger Ausbruch aus dieser Schiebezone käme aus technischer Sicht einem Befreiungsschlag gleich.