Trump 2.0: Wie Europa auf die Herausforderungen reagiert
Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus wird die Weltpolitik erneut durcheinanderwirbeln. Seine „America First“-Agenda verspricht massive Zollerhöhungen, protektionistische Maßnahmen und ein Abwenden von der regelbasierten Weltordnung. Die Auswirkungen werden in Europa deutlich spürbar sein: wirtschaftliche Spannungen, politische Herausforderungen und ein gestärkter Fokus auf Eigenständigkeit.
Während Europa politisch fragmentiert bleibt, droht die transatlantische Partnerschaft weiter zu erodieren. Welche Folgen hat eine zweite Trump-Amtszeit konkret für Europa? Und wie können Politik und Wirtschaft darauf reagieren? FUCHSBRIEFE antworten mit zehn Thesen:
10 Erwartungen zur Trump-Herrschaft und ihre Auswirkungen auf Europa
- Zölle und Handelskonflikte: Trump plant massive Zollerhöhungen, die die höchsten seit den 1930er Jahren wären. Das wird die globalen Handelsströme stark verändern. Besonders betroffen wären China, Mexiko und Europa.
- Zunehmende Divergenz zwischen EU und USA: Die USA unter Trump setzen auf Protektionismus und Deregulierung. Die EU verfolgt eine stärker regulierte und multilateral ausgerichtete Handelspolitik.
- Europäische Schwäche und Fragmentierung: Europa ist politisch gespalten und anfällig für Versuche, einzelne Mitgliedsstaaten gegen die EU auszuspielen. Trump wird das ausnutzen, da er die EU als Handelsgegner betrachtet.
- USA und regelbasierte Weltordnung: Die regelbasierte Weltordnung wird unter Trump weiter geschwächt. Die USA glauben, auf internationale Regeln verzichten zu können. Langfristig kann das auch amerikanischen Interessen schaden.
- Inflation und wirtschaftliche Auswirkungen: Die geplanten Zölle könnten in den USA inflationär wirken. In Europa könnten Handelsumlenkungen und verstärkte Importe aus China deflationäre Tendenzen auslösen.
- Europäische Reaktion auf Zölle: Die EU könnte mit Gegenzöllen und einem geschlossenen öffentlichen Beschaffungsmarkt antworten. Die Wirksamkeit solcher Maßnahmen bleibt allerdings fraglich.
- Spannungen in der transatlantischen Beziehung: Der Exit deutscher Industrieunternehmen aus Deutschland wird weiter angefacht. Deutschland steht aufgrund seines Handelsüberschusses im Fokus von Trumps Kritik. Im Gegenzug drängen die USA auf mehr Investitionen deutscher Unternehmen in den USA.
- Chinas Rolle und Europas Strategie: Europa wird zunehmend skeptisch gegenüber China. Brüssel könnte versuchen, chinesische Investitionen durch Technologietransfer oder Joint-Venture-Bedingungen zu regulieren.
- Ukraine-Konflikt: Eine schnelle Lösung des Ukraine-Kriegs unter Trump ist unwahrscheinlich. Sicherheitsgarantien und politische Hürden erschweren einen langfristigen Frieden.