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Teurer Kurs: Trump treibt Inflation mit Handelskrieg an

Trumps Zölle: Handelskrieg mit globalen Folgen

Donald Trump entfacht erneut einen Handelskrieg: Mit drastischen Zöllen auf Importe aus Mexiko, Kanada und China droht er nicht nur die US-Wirtschaft zu belasten, sondern sich auch mit der Federal Reserve anzulegen. Die weltweiten Reaktionen sind heftig. Doch welche Folgen hat das für Verbraucher, Unternehmen und den globalen Handel?

US-Präsident Donald Trump setzt auf Konfrontation: Neue Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China könnten bis zum Jahresende die US-Verbraucherpreise um rund 0,6 % steigen lassen. Damit treibt Trump die Inflation in die Höhe und gerät in einen offenen Konflikt mit der Federal Reserve. Denn diese hat angesichts der robusten Konsumnachfrage keinen Grund, die Zinsen weiter zu senken. Davon geht Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding in einer aktuellen Analyse aus.

Langfristig könnte sich der inflationäre Effekt zwar abschwächen, doch das Wirtschaftswachstum der USA dürfte weiter leiden. Besonders betroffen sind Mexiko und Kanada, die 15,5 % bzw. 12,5 % der US-Importe stellen. China liefert 13,3 % der Waren. Durch die neuen Zölle könnte der US-Staat jährlich rund 250 Milliarden Dollar einnehmen – sofern der Handel nicht einbricht.

Internationale Gegenwehr

Doch die betroffenen Länder schlagen zurück: Kanada erhebt 25 % Zölle auf US-Importe im Wert von 100 Milliarden Dollar, Mexiko wird bald nachziehen. China plant, die neuen Abgaben vor der WTO anzufechten. Zudem droht Trump mit weiteren Maßnahmen gegen die EU. Dennoch bleibt unklar, ob die Zölle vollständig umgesetzt werden oder ob es zu Nachverhandlungen kommt.

Zudem schwächen sich die Währungen der betroffenen Länder ab: Der mexikanische Peso liegt 17 % unter dem Durchschnitt des ersten Halbjahres 2024, der kanadische Dollar hat um 8 % nachgegeben. Dies dürfte den Preisdruck in den USA etwas dämpfen, aber nicht neutralisieren.

Politisches Kalkül

Trumps Handelskrieg ist mehr als eine wirtschaftspolitische Entscheidung – es ist ein politisches Druckmittel. Besonders gegen Mexiko und Kanada setzt er die Zölle als Hebel ein, um strengere Maßnahmen gegen illegale Migration und Drogenhandel durchzusetzen. China kommt noch vergleichsweise glimpflich davon: Der 10 %-Zoll bleibt weit unter den im Wahlkampf angekündigten 60 %.

Europa könnte die Krise abfedern, indem es seine Verteidigungsausgaben erhöht und verstärkt Flüssigerdgas aus den USA importiert. Dadurch könnte eine Eskalation verhindert werden.

Fazit: Trump setzt erneut auf wirtschaftlichen Druck als politisches Werkzeug. Die globalen Auswirkungen sind schwer absehbar, doch Verbraucher in den USA dürften steigende Preise zu spüren bekommen. Sollte die EU einen geschickten Balanceakt vollziehen, könnte sie größere Verwerfungen vermeiden. Ein unkontrollierter Handelskrieg aber würde alle Beteiligten teuer zu stehen kommen.

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