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London will Uran-Munition liefern

Ukraine-Konflikt bekommt neue nukleare Dimension

Ukrainische Fahne weht vor den Ruinen zerstörter Häuser. © Metin Aktas / AA / picture alliance
Der Ukraine-Krieg bekommt eine neue nukleare Dimension. Das geschieht auf drei verschiedenen Feldern zugleich. Der neueste Aspekt ist die Ankündigung der britischen Regierung, der ukrainischen Armee panzerbrechende Uran-Munition zu liefern.
Die Ankündigung Großbritanniens, Uran-Munition liefern zu wollen, gibt dem Ukraine-Konflikt eine neue nukleare Dimension. Russlands Präsident Wladimir Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu haben London eine "nukleare Eskalation" vorgeworfen. Allerdings soll Russland im Ukraine-Konflikt ebenfalls schon in einem Fall Uran-Munition eingesetzt haben. Der Kreml hat angekündigt, mit scharfen Maßnahmen auf die Lieferung von solcher Munition zu reagieren. London betont dagegen, dass dies lediglich eine Maßnahme sei, damit sich "die Ukraine selbst verteidigen" kann und "keine nukleare Eskalation" sei.

Uran-Munition hat eine nukleare Komponente

Entgegen der Darstellung Londons ist Uran-Munition allerdings klar als Waffe mit einer nuklearen Komponente definiert. Durch den Einsatz einer Waffe mit nuklearem Material entstehen schwere, weitreichende und langanhaltende Strahlen-Schäden für Menschen und Umwelt. "Der Einsatz führt zu toxischen und radiologischen Langzeitschäden," sagen Ärzte einhellig. Auch ein kausaler Zusammenhang zu diversen Krebserkrankungen sei nachweisbar. Uran-Munition wurde sowohl im Krieg in Jugoslawien und im Irak eingesetzt.

Atomare Angriffs-Übungen von US-Bombern

Die nukleare Zuspitzung hat noch weitere Dimensionen. So haben zwei strategische US-Atomwaffenbomber vom Typ B-52H in den vergangenen Tagen wiederholt Angriffe auf Sankt Petersburg simuliert. Die Bomber übten mehrere Anflüge durch den internationalen Luftraum über der Ostsee bis wenige Kilometer vor den russischen Luftraum, wo sie scharf abdrehten. Die US-Bomber wurden dabei von mehreren SU-35-Jägern eskortiert. Das zeigen Daten der Webseite flightradar. 

Moskau empfindet das als extreme Provokation, insbesondere da es sich um Atom-Bomber der US-Luftwaffe handelt, die aus NATO-Staaten gestartet sind. Würde Russland ähnliche Manöver von Kuba aus in Richtung Florida unternehmen, würde eine scharfe diplomatische Reaktion aus Washington auf eine solche Provokation nicht lange auf sich warten lassen.  

US-Atomkraft für die Ukraine

Auch in der Energieversorgung forcieren die USA und die Ukraine den Konflikt. So hat die Ukraine ehrgeizige Pläne angekündigt, sich von russischem Kernbrennstoff zu lösen und weitere Atomkraftwerke bauen zu wollen. Wichtigster Partner dabei ist das US-Unternehmen Westinghouse. Schon in drei Jahren will die Ukraine mit der Förderung des Urans beginnen. Die Produktion des Kernbrennstoffs soll in einer Anlage von Westinghouse in Schweden angesiedelt sein. 

In Moskau schrillen auch in diesem Fall die Alarmglocken. Denn bisher liefert Rosatom den Brennstoff. Dieser Markt dürfte perspektivisch verloren gehen. So wie ein Großteil des europäischen Marktes, wenn Westinghouse über die Ukraine Fuß auf dem Kontinent fasst. Riskant ist aber wohl auch, dass die Brennstoffe nicht zu 100% kompatibel mit den von Russland gebauten AKW sind. Experten nehmen an, dass das Unfallrisiko steigt.
Fazit: Dass die Ankündigung, Uran-Munition zu liefern, kurz nach dem Treffen von Russland und China erfolgt, ist kein Zufall. Die Interpretationen, ob es sich um nukleare Waffen handelt, gehen diametral auseinander. Klar ist aber, dass Moskau darin eine "nukleare Reaktion" sieht, die eine Gegenreaktion erzwingt. Der Ukraine-Konflikt spitzt sich somit weiter zu.
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