Umweltbilanz der Schnelltests verheerend
Die PVC-Knappheit in Deutschland wird hauptsächlich durch die Corona-Tests ausgelöst. Das gilt vor allem für Weiß-PVC (Kabelumhüllungen). Das haben Berechnungen von FUCHS ergeben. Großhandelsunternehmen, die den Bausektor speziell mit Kabeln versorgen, bestätigen uns diese.
Der überwiegende Teil des global verfügbaren Weiß-PVC wird seit Monaten von den Unternehmen absorbiert, die Corona-Tests herstellen. Der Materialverbrauch ist enorm. In einem Corona-Schnelltest – bestehend aus PVC-Test-Stab, Plastikphiole, PVC-Teströhrchen und PVC-Testkasette – stecken zwischen 20 und etwa 25 Gramm Plastik. Hinzu kommt die Papierverpackung.
Corona-Tests absorbieren PVC-Produktion
Die globale Gesamtnachfrage nach Corona-Tests treibt den Materialverbrauch seit Monaten in galaktische Höhen. Allein die drei größten Nachfragen laut WHO haben zusammen schon fast 900 Mio. Corona-Tests verbraucht (bis KW 18). Die USA (430 Mio. Test), in China (160 Mio.) und Indien (293) sind die mit Abstand größten Testverbraucher. Aber auch Deutschland (58 Mio.), Großbritannien (92 Mio.) und Russland (132 Mio.) zählen laut WHO zu den Großabnehmern. Und das sind nur die bisher verbrauchten Test. Produziert sind bereits viel mehr.
Hochgerechnet mit der positiven Annahme von 20 Gramm Plastik je Test auf alle bisher verbrauchten Corona-Tests kommen tausende Tonnen von PVC zusammen. Allein die Nachfrage der Top-Verbraucher macht etwa 18 Mio. Kilogramm Weiß-PVC aus (18.000 t). Der globale Plastik-Verbrauch der bisher verbrauchten knapp 1,01 Mrd. Corona-Tests summiert sich demnach auf etwa 20,2 Mio. Kilogramm (20.200 t). Diese PVC-Menge fehlt auf den anderen Märkten, auf denen die Nachfrage konjunkturell bedingt ebenfalls sehr hoch ist.
Verheerende Umweltbilanz der Corona-Tests
Neben diesen wirtschaftlichen Implikationen ist die Umweltbilanz der Corona-Test (wie die der Masken) vernichtend. Denn im Gegensatz zu z. B. Kabeln, die dauerhaft verbaut werden, sind die milliardenfach genutzten Corona-Tests Einweg-Artikel, die nach nur einer Anwendung entsorgt werden müssen. Der Plastik-Müllberg entspricht direkt der für die Tests genutzten Menge. Hinzu kommen die Transportkapazitäten (Container, Schiffsdiesel) rund um die Welt. Auch diese Umweltbilanz ist deutlich schlechter, weil die Tests nach einmaliger Nutzung weggeworfen werden. Zudem müssen die Tests über den Hausmüll entsorgt werden. Auf der ganzen Welt werden also derzeit tausende Tonnen PVC verbrannt.
Fazit: Die milliardenfach genutzten Corona-Tests saugen den PVC-Markt leer und treiben die Preise signifikant an. Außerdem sind sie eine Umweltsünde.