Ungarns Wachstum erhält Dämpfer
Die bisher überraschend gute Performance Ungarns mit zuletzt 4,4% Wachstum (so die erste Schätzung für das 3. Quartal) erhält derzeit einen Dämpfer. Die Inflationsrate ist auf 2,1% an den unteren Rand des Toleranzbereichs der Notenbank (2%-4%) zurückgefallen. Die Kerninflation sank auch von 2,6% auf 2,5% und liegt ebenfalls weiter unter dem Ziel. Trotz robustem Wirtschaftswachstum und fallender Arbeitslosigkeit kommt die Notenbank NMB ihrem Inflationsziel nicht näher. Das macht weitere Lockerungen wahrscheinlich. Die müssen allerdings nicht unbedingt über den Leitzins (aktuell 0,9%) erfolgen. Wahrscheinlicher sind unkonventionelle Maßnahmen wie spezielle vergünstigte Kreditprogramme. Dafür sprechen auch andere negative Signale. So lieferte die Industrieproduktion zuletzt einen Rückgang um rund 1% per Dezember gegenüber dem Vorjahr. Der Überschusses in der Leistungsbilanz schrumpfte wegen rückläufiger Exporte (zuletzt -2% zum Vorjahr).
Fazit: Ungarn fällt gegenüber den Nachbarn, vor allem Zloty und tschechischer Krone, zurück. Die Währung dürfte weiter abrutschen, Investitionen werden günstiger.