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Politik will Klima schützen

Unternehmer machen sich existenzielle Sorgen wegen Inflation und Schulden

Gras bildet die Abkürzung CO2 und einen Umriss der Welt. © Tatiana Plotnikova / stock.adobe.com
Auf der Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten fordern die Teilnehmer weitreichende Maßnahmen zum Klimaschutz - die Unternehmen sehen derzeit aber ganz andere existenzielle Risiken. Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter den Entscheidern. Das Ergebnis ist ein Seismograph dafür, wie existenziell die akute Lage in vielen Unternehmen ist, so die Schlussfolgerung von FUCHSBRIEFE.
Auf der Weltklimakonferenz fordern die Politiker unisono noch mehr Klimaschutz, aber die Unternehmen sehen die akuten Gefahren gerade aus einer völlig anderen Perspektive. Das zeigt das Executive Opinion Survey des World Economic Forum (WEF). Die Umfrage wurde in Partnerschaft mit Marsh McLennan und der Zurich Insurance Group durchgeführt. 

Umweltrisiken derzeit nicht relevant

Die Führungskräften der Unternehmen und Entscheider in den G20-Ländern sehen die größten Risiken in den nächsten zwei Jahren nicht bei Umweltrisiken. Anders als im Vorjahr dominieren derzeit wirtschaftliche, geopolitische und gesellschaftliche Risiken. Die weltweit steigende Inflation, die Schuldenkrisen und die explodierenden Lebenshaltungskosten sind  für die Befragten aus den G20-Ländern die größten Bedrohungen.  

Die größten Bedrohungen und Risiken haben sich damit deutlich gewandelt. Umwelt- und sogar Cyber-Bedrohungen haben signifikant an Bedeutung verloren. Der Versuch der EU, die Kriterien für die Schuldenregeln in Europa aufzuweichen und der andauernde Ukraine-Krieg, in dem es kaum diplomatische Fortschritte gibt, bewegen die Unternehmer deutlich mehr, als weitere Verschärfungen bei Klimaschutzanforderungen.

Krasse Verschiebung der Risikowahrnehmung in Europa

Die schnelle und anhaltende Inflation ist für mehr als ein Drittel (37%) der G20-Befragten das größte Risiko. Gleich danach folgt das Risiko von Schuldenkrisen (21%). Weiterhin wurden geo-ökonomische Auseinandersetzungen von 11% der G20-Befragten als größtes Risiko identifiziert, gefolgt von weiteren geopolitischen Risiken im Zusammenhang mit Staatszerfall und anhaltender wirtschaftlicher Stagnation (jeweils 5%). 

Das ist ein scharfer Kontrast im Vergleich zur Umfrage aus dem vorigen Jahr. Besonders gravierend ist die Verschiebung der Einschätzung in Europa. Die Sorge der Entscheider liegt derzeit vorrangig auf der Energie- und Währungssicherheit sowie auf stabilen geopolitischen Verhältnissen,“ so Marcus Bonn, Chief Risk Officer der Zurich Gruppe Deutschland. 
Fazit: Das Ergebnis ist eine alarmierende Momentaufnahme. Denn es ist keine Entwarnung mit Blick auf Umwelt- und Cyberrisiken. Vielmehr zeigt die Einschätzung an, als wie grundlegend und existenziell die akuten wirtschaftlichen und finanziellen Bedrohungen wahrgenommen werden.
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