Ursprungsverschleierung: Chinas kreative Umgehung der US-Zölle
Die US-Zölle haben in China dazu geführt, dass erste Anbieter den Ursprung ihrer Ware (Place of Origin) verschleiern. Einige chinesische Exporteure versuchen verstärkt, ihre Waren über Drittländer zu verschicken. Das ist eine Abwehrmaßnahme gegen US-Zölle. Das berichtet unsere Korrespondentin.
Transshipment-Tricks über Drittländer
Allein im ersten Quartal des Jahres wurden nur in Südkorea Waren im Wert von 21 Millionen US-Dollar entdeckt. Diese stammten ursprünglich aus China, waren aber als südkoreanisch deklariert. Auch zahlreiche andere Länder dürften von dem Phänomen betroffen sein (z. B. Vietnam, Thailand, Laos, Kambodscha).
Es handelt sich nicht um einen Einzelfall. Chinesische soziale Medien sind voller Anzeigen, die diese Praktiken für Unternehmen bewerben. Die sogenannte "Ursprungsverschleierung" oder "Transshipment" beinhaltet das Verschiffen von Waren in ein Drittland. Dort werden sie umgeladen, teils leicht modifiziert oder neu verpackt und als Produkte dieses Landes in die USA exportiert. Das "Made in China"-Etikett wird entfernt und durch das eines anderen Landes ersetzt. Es werden sogar falsche Ursprungszeugnisse beschafft und Scheinfirmen treten als offizielle Exporteure auf, obwohl die Produktion in China bleibt.
Chinas Nachbarn fürchten US-Maßnahmen
Den USA ist das nicht verborgen geblieben. Darum verstärken sie ihre Maßnahmen gegen diese Praktiken. Doch die Komplexität der globalen Lieferketten erschwert dies. Chinas asiatische Nachbarn sind deswegen allerdings besorgt. Sie fürchten, selbst in den Fokus von US-Handelsmaßnahmen zu rücken.