US-Strafzoll drückt Alu-Preis
Der drohende US-Strafzoll auf Aluminiumimporte aus Russland hat den Metallpreis nur kurzzeitig angehoben. Vollkommen überraschend dürfte der Schritt für die Märkte daher nicht gekommen sein. Die US-Regierung möchte eine Importsteuer auf Aluminium aus Russland in Höhe von 200% einführen. Dies würde, so die Befürchtung, praktisch einem Importverbot gleichkommen.
Der Aluminium-Preis reagierte auf die Nachricht zunächst mit einem Preisanstieg. Der wurde jedoch schnell wieder korrigiert. Hintergrund: Bereits im vergangenen Jahr hatte die US-Regierung angekündigt, dass sie Sanktionen gegen russisches Aluminium in Betracht zieht. Die Märkte waren also weitgehend vorbereitet und haben die im Raum stehenden Zölle offenbar schon in den vergangenen Wochen eingepreist.
US-Strafzoll ist nur ein Symbol
Tatsächlich könnte die Nachricht unter einigen Marktteilnehmern sogar für Erleichterung gesorgt haben. Die Importzölle sind tatsächlich weniger restriktiv als ein direktes Handelsverbot. Das hätte die Londoner Metallbörse dazu gezwungen, den Handel mit russischem Aluminium komplett einzustellen. Dieses Risiko besteht so nun nicht mehr.
Daneben dürfte der Effekt des Strafzolls auf den US-Aluminiummarkt begrenzt sein. Denn der Anteil russischer Aluminiumimporte ist gering. Laut einer Studie der UN machten die Einfuhren aus Russland im Jahr 2021 gerade einmal zwei Prozent der gesamten US-Importe von Aluminium und Aluminiumprodukten aus.
Fazit: Aus technischer Sicht bewegt sich der Aluminiumpreis seit Ende September in einem moderaten Aufwärtstrend. Die Bodenbildungsphase hat das Leichtmetall bereits im Januar abgeschlossen.
Hinweis: Der aktuelle Kursrücksetzer bietet mittelfristig orientierten Anlegern eine gute Gelegenheit, sich innerhalb des Aufwärtstrends zu positionieren. Hierfür eignet sich ein ungehebeltes Aluminium-ETF (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJS 4).