US-Zölle: Was KMU jetzt abwägen müssen
Die USA haben den Zoll-Hammer geschwungen. Das ist ein veritabler Angriff auf den globalen Freihandel. Wie angekündigt hat US-Präsident Donald Trump hohe Zölle auf diverse Produkte zahlreicher Länder erhoben. Die Börsen reagieren natürlich verschnupft.
Für Unternehmen ist nun die handelspolitische Unsicherheit das größte Problem. Japan und China wollen Gegen-Zölle erheben. Die EU prüft ebenfalls Gegenmaßnahmen. Das Risiko ist nun, dass es zu einem scharfen und weltweiten Handelsstreit kommt und die protektionistischen US-Maßnahmen zum Auslöser eine Kettenreaktion werden. Das ist noch nicht sicher, denn der konzertierte Gegendruck der US-Handelspartner könnte auch neue Verhandlungen auslösen und in einen Abbau von Zöllen münden.
Bremsklotz für die Weltwirtschaft
Bleiben die Zölle bestehen, dürfte sich die Weltwirtschaft verlangsamen. Infolge der Zölle könnte es zu gravierenden Veränderungen der globalen Handelsströme kommen (FB vom 16.12.24). Sollte China den europäischen Markt mit seinen Produkten fluten, sind teils scharfe Preiskämpfe (Disinflation, Deflation) zu erwarten. Auf der anderen Seite dürfte die EU das nicht lange tatenlos ansehen. Die Debatte um neue Strafzölle gegenüber dem Reich der Mitte dürfte dann schnell neu entflammen.
Unternehmer, die auf den US-Markt fokussieren, werden sich Grundsatzfragen beantworten müssen. Wie wichtig ist der Markt? Ist eine Verlagerung der Produktion über den großen Teich denkbar, umsetzbar und langfristig zielführend? Wer weiter in die USA exportieren will und von den Zöllen betroffen ist, muss neu kalkulieren. Zentrale Fragen: Gibt es noch Luft oder Alternativen im Einkauf, wie viel Luft besteht bei den Verkaufspreisen? Denn auch etliche Produkte von US-Herstellern dürften sich verteuern, weil sie Vorprodukte importieren, für die ebenfalls Zölle anfallen.