Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1315
Finanzierung: Deutsche Unternehmen in der Klemme

US-Zollpolitik belastet Unternehmensfinanzierung

Die US-Zollpolitik und Trumps Strafzölle belasten deutsche Unternehmen spürbar, während die EZB die Leitzinsen senkt. Doch Banken agieren zurückhaltend, die Kreditvergabe bleibt restriktiv.

Das Umfeld für Unternehmensfinanzierungen wird durch die US-Zollpolitik belastet. Die Strafzölle von Donald Trump verschlechtern merklich die Refinanzierungsbedingungen deutscher Unternehmen. Einerseits treten die Banken auf die Bremse und fokussieren mehr auf die Risiken. Andererseits haben die steigenden Anleiherenditen die Finanzierungskosten an.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am Donnerstag die Leitzinsen erneut senken. Danach dürfte es für die Geldhüter schwieriger werden. Denn die Einschätzung der künftigen Inflationsentwicklung wird schwieriger. Derweil hat die Inflation sich weiter abgekühlt und fast das Ziel der Notenbank erreicht. In der Eurozone liegt die aktuelle Inflationsrate bei 2,2% (April). Morgen (Dienstag) wird die neue Inflationsrate bekannt gegeben. Sie dürfte für die Eurozone bei 1,9% liegen.

Märkte haben Zinssenkung bereits eingepreist

Für Unternehmen bedeutet die Geldpolitik der EZB potenziell günstigere Finanzierungskonditionen. Die Senkung der Leitzinsen dürfte aber kaum noch zu niedrigeren Kreditzinsen führen. Denn die Märkte haben den Zinsschritt bereits eingepreist. Die Zinsen am kurzen Ende liegen bei 1,85%. Am langen Ende liegen die Renditen bei 2,53%.

Die tatsächliche Wirkung von der Transmission der Geldpolitik auf die Finanzmärkte und die Kreditvergabe hängt ohnehin wesentlich von den Banken ab - und die bleiben zurückhaltend. Die Finanzierungsbedingungen der Geldhäuser sind weiterhin stark restriktiv. Das zeigt die KfW-Kredithürde, für die Unternehmen befragt werden.

Unternehmen: Die Banken halten die Taschen zu

Den Auskünften zufolge nimmt ein überdurchschnittlicher Anteil von Unternehmen die Kreditvergabe von Banken als restriktiv wahr (33,8% der KMU). Der Anteil der Unternehmen, die von hohen Hürden bei den Banken berichten, hat sich erneut um 1,8 Prozentpunkte erhöht. Das ist ein neues Rekordniveau.

Besonders problematisch ist die Lage für Unternehmen, die ohnehin schon in einer schwierigen Lage sind. Denn die Banken versuchen derzeit, Risiken zu meiden. Das führt zu einem Selektionseffekt. Unternehmen mit schwieriger Finanzsituation fragten vermehrt Kredite an, stoßen aber gerade wegen ihrer schwachen Kreditwürdigkeit zunehmend auf Ablehnung bei den Banken.

Kreditnachfrage bleibt mau

Zugleich zeigt sich, dass die Kreditnachfrage der Unternehmen weiter mau ist. Obwohl die Nachfrage nach Finanzierungen im vorigen Quartal schon gering war, hat sie sich zuletzt nochmal verringert. Die konjunkturellen Unsicherheiten und das Hin und Her bei den Zöllen bremst die Investitionsbereitschaft der Firmen weiter signifikant aus. Positive Effekte nach dem Regierungswechsel in Berlin lassen noch auf sich warten.

Fazit: Das Finanzierungsumfeld bleibt für Unternehmen herausfordernd. Wer Kredit sucht, sollte in einer möglichst guten Finanzverfassung sein und ein möglichst volles Auftragsbuch haben.
Meist gelesene Artikel
  • Die Würde des Amtes verlangt Transparenz, nicht Kungelei

Schluss mit dem Hinterzimmer – Richterwahl neu denken!

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Der Fall Brosius-Gersdorf zeigt: Nicht die Medien, sondern das undurchsichtige Auswahlverfahren für Verfassungsrichter ist das eigentliche Problem. Wer Recht über alle spricht, sollte sich auch öffentlich erklären müssen. Deutschland braucht endlich öffentliche Befragungen, fordert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Mit Merz aufs falsche Pferd gesetzt

Politik in der Schieflage

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Zurück aus dem Urlaub zeigt sich FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber ein Deutschland im Wandel – doch zu vieles geht politisch weiter in die falsche Richtung. Politische Gegner sollen mit juristischen Mitteln ausgeschaltet, das Verfassungsgericht durch Personalrochaden auf Linie gebracht werden. Der Haushaltsentwurf ist Beweis für ein weiteres gebrochenes Versprechen der Regierung: deutlich mehr zu investieren. Viele Unternehmer nicken das ab, weil die Konjunktur etwas anzieht. Ein Fehler.
  • Fuchs plus
  • Das weite Feld der Vermögensmanager für Stiftungen 2025

Von beinahe Top bis Flop

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Im weiten Feld der Vermögensmanager für Stiftungen überzeugen einige Institute mit Ausgewogenheit, andere ragen durch starke Einzelleistungen heraus – doch keines schafft den Sprung in die Spitzengruppe. Unsere Analyse zeigt, welche Banken selbst mit Bronze-Rating Struktur und Potenzial erkennen lassen – aber auch wo sie Chancen liegen lassen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • HotStock der Woche vom 17.07.2025

Chef-Wechsel bei Diageo bewegt den Kurs

© Jonathan Austin Daniels / Getty Images / iStock
Stühlerücken bei Diageo! Der Kurs des Spirituosenherstellers steigt um 3%. Auslöser: CEO Debra Crew verlässt das Unternehmen, Finanzvorstand Nik Jhangiano übernimmt interimistisch. Was kann daraus für die Aktie noch werden?
  • Fuchs plus
  • Öl- und Gasdienstleister: Zwei Spezialisten vereinen sich

Fusion von Subsea 7 und Saipem

© nielubieklonu / Getty Images / iStock
Ein neuer Marktführer in der Offshore-Industrie entsteht: Subsea 7 fusioniert mit Saipem zu Saipem 7. Das neue Unternehmen vereint umfassendes Know-how in Bohrung, Engineering und Bau. Die Fusion dürfte die Subsea-Aktie beflügeln. Zudem steht eine Sonderdividende in Aussicht.
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Burggraben-Unternehmen

Burggraben-Aktien mit Rendite-Hebel

© psdesign1 / stock.adobe.com
Unternehmen mit einem breiten "Burggraben" sind langfristig attraktiv für Anleger. Dieser von Warren Buffett geprägte Begriff steht für einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil, der wie ein schützender Graben um eine mittelalterliche Burg wirkt. Solche Unternehmen können ihre Preise selbst in Zeiten hoher Inflation setzen und sichern sich so stabile, wachsende Gewinne. Erfahren Sie, warum das gerade jetzt entscheidend ist!
Zum Seitenanfang