USA drohen Strafzölle an
In den Preis für Aluminium kommt erneut Bewegung. Seit Mitte Mai sind die Notierungen für das Leichtmetall an der New York Mercantile Exchange (COMEX) von 1.462 US-Dollar je Tonne bis auf in der Spitze mehr als 1.600 US-Dollar je Tonne gestiegen. Binnen eines Handelsmonats verteuerte sich der laufende Terminkontrakt auf Aluminium somit um knapp 10%. Wir hatten an dieser Stelle (siehe FD vom 1.5.5.) zu ersten Käufen geraten.
USA bremsen Preisanstieg aus
Die USA drohen nun mit Strafzöllen auf Aluminiumprodukte aus Kanada. Bislang war das nordamerikanische Nachbarland von US-Strafzöllen auf Aluminiumderivate weitgehend ausgenommen. Kanada ist weltweit die Nummer Drei unter den Aluminiumproduzenten, hinter China und Russland. Eine künstliche Verteuerung kanadischer Aluminiumderivate durch Strafzölle, könnte die Preise für das Leichtmetall erneut unter Druck bringen und den vorsichtigen Aufwärtstrend im Keim ersticken. Zumal die weltweite Aluminiumproduktion weiter hoch und der Markt überversorgt bleibt.
So wurden im ersten Drittel des Jahres weltweit 1,5% mehr Aluminium hergestellt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Selbst während der globalen Lockdowns liefen die Schmelzen im größten Erzeugerland – China – beinahe unter voller Last.
China subventioniert die heimischen Schmelzen
Dass so viel Aluminium hergestellt wird, liegt an zwei Faktoren. Zum einem werden die defizitären Schmelzen in China massiv subventioniert. Zum anderen sind die Kosten für ein Herunterfahren und einen späteren Neustart sehr hoch, so dass die Öfen lieber weiter produzieren. Solange die weltweite Produktion nicht signifikant reduziert wird, bleibt der globale Aluminiummarkt somit überversorgt.
Fazit: Die zarte Rally bei Aluminium scheint bereits wieder ausgebremst zu werden. Wer unserer Long-Empfehlung im Mai gefolgt ist, sichert Gewinne durch einen Teilverkauf ab und zieht den Stopp knapp über Einstand nach. Empfehlung: Das entsprechende Aluminium-EZC hat die ISIN: DE 000 PB6 ALU 1.