Venezuela hat wieder eine Aufwärtsperspektive
Aus Kreisen der US-Regierung heißt es vielsagend, dass Washington sich nicht in einen Führungskampf innerhalb der kämpfenden Oppositionsbewegung Venezuelas einmischen werde. Damit gibt sie Guiadó zum politischen "Abschuss frei".
Aufwärtsperspektive für Land und Leute
Maduro sitzt damit fest im Amt. Angesichts einer extrem zersplitterten Opposition muss er sich kaum um seine Wiederwahl sorgen – auch wenn er nicht ansatzweise an die Beliebtheit seines Vorgängers Hugo Chàvez herankommt. Dennoch kann er Erfolge vorweisen. Die Inflation ist wieder deutlich zurückgekommen und das BIP erreicht Wachstumsraten um 6%. Er hat die Wirtschaft (etwas) geöffnet, Importzölle und Preiskontrollen abgeschafft. Das führt zu ersten Unternehmensgründungen und einem Ende der Zeit der "leeren Schaufenster". Der (lange) Weg aus der bitteren Armut ist nun greifbar.
Die internationale Isolation wird gelockert. Die USA lockern die Sanktionen gegen sein Regime und kaufen wieder Öl (FB vom 19.05.2022). Mit den südamerikanischen Nachbarn Kolumbien und Peru wurden wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. Mit Russland, dem Iran, Kuba und Indien bestanden ohnehin durchgehend diplomatische Beziehungen.
Venezolanisches Öl für den Weltmarkt
Mit der wahrscheinlichen Aberkennung Guaidós und der Lockerung der Sanktionen werden die Öl-Käufe der USA in Venezuela weiter zunehmen. Das dürfte dämpfend auf den Ölpreis wirken. Gleichzeitig könnten bislang blockierte Vermögenswerte wie Goldreserven und ausländische Unternehmensbeteiligungen wieder an Caracas gegeben werden.