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2022 werden die Insolvenzen anziehen

Verlängerung der Corona-Hilfen verzögert die Welle

Insolvenz durch Corona. © Eibner-Pressefoto / Fleig / picture alliance
In diesem Jahr werden die Insolvenzen stark steigen, von einem sehr geringen Niveau aus. Denn die Bonität in vielen Branchen ist in den vergangenen beiden Jahren schlechter geworden. Daran werden auch die erneut verlängerten Corona-Hilfen nicht viel ändern. Unternehmen und Selbständige laufen gerade in eine kritische Phase.

Die Bundesregierung hat die Corona-Hilfen nochmals um drei Monate bis Juni 2022 verlängert und versucht so, eine Pleitewelle bei KMU und Selbstständigen zu verhindern. Die heute (Donnerstag) gemeldeten Insolvenz-Zahlen scheinen der Regierung Recht zu geben. Demnach gab es im Januar 17,2% weniger beantragte Regelinsolvenzen als im Vormonat. Aber: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im November um 4,6% gestiegen. Das ist der erste Anstieg seit September 2019. Besonders steil ist daneben der Anstieg der Verbraucher-Insolvenzen (+181% ggü. Vj.).

Bonität sinkt schnell

Trotz aller Hilfen mehren sich die Anzeichen, dass die Firmeninsolvenzen im Jahresverlauf kräftig steigen werden. Wichtigster Indikator: Die Bonität hat sich in vielen Branchen inzwischen merklich verschlechtert. Das zeigen aktuelle Zahlen von Creditreform. 

Die Risiken konzentrieren sich auf wenige Branchen. So ging im Gastgewerbe die Bonität schnell und stark zurück. Auch in den Branchen Verkehr und Lagerwirtschaft (Speditionen, die im ersten Lockdown hart getroffen wurden), im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen (z. B. Messebauer) und im Tourismus-Sektor ist die Bonität spürbar gesunken. In vielen Unternehmen der besonders betroffenen Branchen wird das Eigenkapital durch laufende Verluste allmählich aufgezehrt, so Creditreform. Die 2G+-Regel setzt viele Hotels, Gaststätten, Einzelhändler (Mode, Schmuck) und Dienstleister (Sport, Fitness, Kultur) unter anhaltenden Existenzdruck. 

Blick auf das gute Zahlungsverhalten leitet fehl

Der Blick auf das Zahlungsverhalten, der oft als Indikator zur Entwarnung genutzt wird, vermittelt derzeit ein falsches Bild. Denn das Zahlungsverhalten wird durch die gezahlten Corona-Hilfen stark verzerrt. Schließlich bleiben auch Unternehmen, die kaum Einnahmen haben, damit liquide. Daher hat sich das Zahlungsverhalten kaum verschlechtert, die Unternehmen zahlen ihre Rechnungen kaum später, als vor der Krise. Der einst gute Frühindikator ist derzeit dennoch nicht sicher zu nutzen. 

Für die Firmen beginnt jetzt eine entscheidende Phase. Die Verlängerung der Corona-Hilfen verschafft noch einmal drei Monate Luft. Stellen Sie sich aber darauf ein, dass die Hilfen dann auslaufen. Parallel dazu lockern die Länder ihre scharfen Corona-Einschränkungen. In diesem Umfeld müssen die betroffenen Unternehmen versuchen, ihr Geschäft zügig hochzufahren. 

Geschäftsmodelle auf den Prüfstand stellen

Ein Risiko ist dabei, dass sich das Kundenverhalten in der Pandemie für einige Branchen grundlegend verändert hat. Viele Firmen haben das noch nicht im Blick und mit ihren Geschäftsmodellen angemessen darauf reagiert. "Die Fortführung der Hilfen verzögert darum auch in vielen Fällen wichtige Transformationsprozesse“. so Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID).

Fazit: Je schnelle die Wirtschaft ohne Einschränkungen geöffnet wird, desto geringer wird der Anstieg der Insolvenzen sein. Die Zahl der Firmenpleiten wird 2022 aber deutlich steigen. Knapp 20.000 Insolvenzen (14.000 im Jahr 2021) könnten es 2022 werden. Eine Systemgefährdung erwarten wir nicht.

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