Allianz Global Agricult. Trends A – Nachwachsende Renditen
ISIN: LU 034 268 819 8; Preis: 149,37 Euro (Stand: 28.8., 12 Uhr)
Kluge Investoren streuen ihre Anlagegelder in unterschiedliche Anlageklassen. In ein ausbalanciertes international aufgestelltes Anlagedepot gehören neben Aktien, Renten und Immobilien auch Rohstoff-Anlagen. Hierbei differenzieren Anleger zwischen den klassischen Anlagerohstoffen Gold und Silber, Industrierohstoffen wie Basis-Metallen und Energierohstoffen (Öl und Gas) sowie Agrar-Rohstoffen, den so genannten Soft-Commodities. Zu den wichtigsten börsennotierten Agrar-Rohstoffen gehören vor allem Baumwolle, Weizen, Zucker, Kaffee, Kakao und Orangensaft, aber auch Soja, Mais, Palmöl, Holz und Reis sowie Schwein und Rind. Inzwischen können auch private Investoren ihr Depot um die Anlageklasse Rohstoffe ergänzen. Das ist noch nicht lange der Fall: Vor rund zehn Jahren waren Rohstoffinvestments noch fast ausschließlich professionellen Marktteilnehmern vorbehalten. Doch mittlerweile gibt es diverse börsengehandelte Rohstoff-Zertifikate (ETC – Exchange Traded Commodities), die jedem Anleger offen stehen. Rohstoff-Investments sind aus mehreren Gründen sinnvoll. Zum einen sind die Preisbewegungen bei Soft-Commodities weitgehend unabhängig vom Auf und Ab des Aktienmarktes, von der Zinsentwicklung oder den Immobilienpreisen. Anleger, die ihr Depot um Rohstoff-Investments ergänzen, erhalten so eine Assetklasse, die sich unkorreliert zu anderen Anlagen entwickelt. Zum anderen begünstigen langfristige Trends wie das globale Bevölkerungswachstum und der Aufstieg der Schwellenländer die Nachfrage nach proteinreichen Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukten. Andererseits sind Anbau- und Produktionsflächen nur begrenzt verfügbar. Auf lange Sicht sollten die Preise für Agrar-Rohstoffe aus den genannten Gründen stabil wachsen. Kurzfristig unterliegen Rohstoff-Investments jedoch hohen Schwankungen. Vor allem klimatische Unwägbarkeiten sorgen immer wieder für schlechte Ernten oder besonders gute Erträge mit entsprechend volatilen Auswirkungen auf die Preise. Dies mag einer der Gründe sein, warum Rohstoff-Anlagen in privaten Depots eher unterrepräsentiert sind. Während sich Zertifikate (ETCs) auf einzelne Agrarrohstoffe oder Rohstoffindizes also nur bedingt für eine Investition in diesem Segment eignen, sind Investmentfonds mit einem Fokus auf die Agrar-Wirtschaft eine auch langfristig lohnende Alternative.Agrarfonds mit großer Bandbreite
Der Allianz Global Agricultural Trends A investiert in Aktien von Unternehmen, die von den Entwicklungen im Agrar-Bereich profitieren. Von Landmaschinenbauern über Saatgut- und Düngemittelhersteller bis zu Firmen der nicht zyklischen Konsumgüterindustrie – der Fonds streut seine Anlagen über die gesamte Bandbreite der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Der Fonds ist als reiner Aktienfonds konzipiert. Auf derivative Investments in Future-Kontrakte der jeweiligen Agrar-Rohstoffe verzichtet das Fondsmanagement. Das macht den Fonds unabhängiger von der direkten Preisentwicklung auf dem Rohstoffmarkt. Fondsmanager Bryan Agbabian sucht weltweit nach den interessantesten Unternehmen dieses Segments. Der Löwenanteil der Investments konzentriert sich zwar auf Aktien aus den USA (72,18%). Daneben finden sich jedoch auch Unternehmen aus den aufstrebenden Schwellenländern Asiens und Südamerikas im Fondsdepot. So sind Aktien aus Singapur (6,36%), Indonesien (2,70%), Malaysia (2,51%) und Brasilien (1,19%) relativ stark im Allianz Global Agricultural Trends gewichtet. Die meisten Titel sind so genannte MidCaps, also Werte mittelgroßer Marktkapitalisierung. Hier sind zwar die Chancen dynamischen Unternehmenswachstums größer als bei milliardenschweren BlueChips. Dafür schwanken die Kurse dieser Aktien auch stärker. In den vergangenen fünf Jahren überzeugte der Fonds mit einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung und einer geringeren Volatilität. Verglichen natürlich mit anderen Fondsprodukten derselben Anlagekategorie. Folgerichtig kletterte der Preis der Fondsanteile seit 2009 um rund 83%. Seit der Erstausgabe der Anteile am 1.4.2008 erzielten Investoren einen jährlichen Wertzuwachs von 6,3%. Mit einem Ausgabeaufschlag von 5% und einer Gesamtkostenbelastung (TER) von 2,1% p. a. gehört der Allianz Global Agricultural Trends nicht gerade zu den günstigsten Angeboten. Da die Fondsanteile jedoch an allen deutschen Börsenplätzen handelbar sind, lassen sich die Ausgabekosten deutlich reduzieren. Der Börsenspread bewegt sich zwischen 0,7 und 1,2%.Fazit: Investoren, die ihr Depot um das Anlagethema „Agrar“ erweitern und damit unabhängiger von konjunkturellen Entwicklungen machen möchten, finden im Allianz Global Agricultural Trends A eine lukrative Investmentmöglichkeit. Neben der Anlage größerer Einmalbeträge ist der Fonds sparplanfähig und damit auch zur regelmäßigen Geldanlage geeignet. Zins- und Dividendeneinnahmen werden einmal im Jahr an die Investoren ausgeschüttet.
Allianz Global Agricultural Trends A – EUR | ISIN: LU0342688198 |
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Produktcharakteristika | Stärken-Schwächen-Profil |
Fondsvolumen: 223 Mio. Euro | + breit gestreutes Portfolio im Agrar-Bereich |
Anlagestrategie: Aktienfonds - Investition in internationale Aktien mit Bezug zum Agrarsektor | + Erträge werden regelmäßig ausgeschüttet |
Anlagehorizont: langfristig (ab fünf Jahre) | + mit geringen Ausgabekosten an der Börse handelbar |
Ausgabeaufschlag: 5 % | + Fokus auf Agrar-Aktien macht den Fonds unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen |
Gesamtkostenquote (TER): 2,10 % p. a. | - relativ hohe Kostenbelastung (TER) im Branchenfondsvergleich |
Ausschüttungsart: ausschüttend | - Fokus auf Anlagethema: Abhängigkeit von der Entwicklung im Agrarbereich |
Bewertungsfazit: Im Vergleich mit anderen Investmentfonds derselben Anlagerichtung überzeugt der Allianz Global Agricultural Trends vor allem mit einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung bei geringeren Anteilspreisschwankungn. Die Fondsmanager beweisen bislang ein gutes Gespür für die lukrativstn Unternehmen des Sektors. Das lässt sich die KAG auch entsprechend honorieren. Die Gesamtkostenbelastung (TER) ist vergleichsweise hoch.