Antizyklisch in Substanzwerte investieren
Im Einkauf liegt der Gewinn. Dieses Prinzip nutzen vor allem Value-orientierte Anleger bei der Aktienauswahl. Denn bei Unternehmen, die deutlich unterhalb ihres Buchwerts an der Börse gehandelt werden, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit für überproportionale Kursgewinne. Wenn der Markt nämlich die Unterbewertung erkennt, wird er sie allmählich abbauen. Das Problem dieser Strategie ist, dass Anleger falsch liegen können bei ihrer Beurteilung von Unterbewertung. Und der Faktor Zeit ist wichtig. Denn zuweilen dauert es geraume Zeit, bis der Markt eine Unterbewertung erkennt.
Grundsätzlich ist das antizyklische Investieren in unterbewertet Aktien langfristig aber erfolgreich. Anleger, die einer klaren Value-Orientierung folgen möchten, finden im Fidecum Contrarian Value Euroland eine gute Investment-Lösung. Der bereits im Juli 2008 von Hans-Peter Schupp und Andreas Czeschinski aufgelegte Investmentfonds setzt mit einer antizyklischen Anlagestrategie auf solche „Schnäppchen-Aktien“. Zwischen 2010 und Ende 2018 hat der Fonds streckenweise deutlich besser abgeschnitten als vergleichbare Anlagestrukturen der Kategorie „Aktien Euroland“. Auch den Benchmark-Index MSCI EMU hat der Fonds in weiten Teilen hinter sich gelassen.
Suche nach antizyklischen Chancen in Euroland
Der wertorientierte Anlagegrundsatz klingt im Namen des Publikumsfonds bereits an. Schupp und Czeschinski suchen innerhalb des gewählten Anlageuniversums (Aktien Euroland) nach Unternehmen, die gemessen an ihrem Substanz- oder Ertragswert deutlich unterbewertet sind und sehr häufig nicht im Fokus anderer Marktteilnehmer stehen. Die Fonds-Strategen analysieren und bewerten ein Unternehmen so, als ob sie es als Ganzes und nicht nur einige Aktien davon erwerben möchten (theoretische Realwertinvestition). Dies führt zu einer mittel- bis langfristigen Betrachtung der jeweiligen Investition.
Im konzentrierten Portfolio des Fidecum Contrarian Value Euroland befinden sich derzeit rund 35 Einzelaktien unterbewerteter Unternehmen. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt auf Portfolio-Ebene bei 8,23. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) bei 0,31. Damit handeln die einzelnen Aktien des Fonds rund 70% unter Buchwert. Darüber hinaus weisen die Titel eine überdurchschnittlich große Dividendenrendite von im Schnitt rund 7,8% aus.
Stark konzentriertes Portfolio
Auf die zehn größten Einzelpositionen entfallen knapp 60% des Portfoliogegenwerts. Darunter finden sich Aktien des niederländischen Versicherers Aegon N.V. (ca. 9,08%), des französischen Autonmobilkonzerns Renault S.A. (ca. 8,68%), der Deutschen Bank (ca. 8,57%), des italienischen Energieversorgers Eni SpA (ca. 7,63%) oder des Automobil-Zulieferers Bertrandt AG (ca. 4,69%).
Fondsanteile des Fidecum Contrarian Value Euroland können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags in Höhe von maximal 5,00% börsentäglich direkt über die KVG erworben werden. Günstiger ist der Kauf über die Börse. Hier beträgt der Spread (Differenz zwischen Kauf und Verkauf) nur rund 1,2%. Die laufenden Kosten (TER) betragen rund 1,63% jährlich. Übersteigt die Wertentwicklung des Fonds die Performance des Referenzindex (Euro Stoxx Net Return Index) wird zudem eine erfolgsabhängige Vergütung in Höhe von 15% des Mehrertrags fällig. Im vergangenen Jahr waren dies 0,06 Prozent. Dividenden werden an die Anteilseigner ausbezahlt.
Fazit: Der Fidecum Contrarian Value Euroland Investmentfonds eignet sich als kluge Depotbeimischung für langfristig orientierte Anleger, die dem Value-Gedanken folgen möchten. Momentan weist der Fonds eine erhebliche Unterperformance zu den gängigen Marktindizes auf, die zu großen Teilen an der langen Vernachlässigung von Value-Aktien an der Börse liegt (Stichwort Tech-Rally). Aufgrund der Sektorrotation dreht hier gerade der Wind. Das ist aus unserer Sicht daher eine gute Einstiegsgelegenheit in den Fonds.