AT&T: Wandel zum Medien-Anbieter
ATT hat mit der Übernahme von Time Warner die größte Übernahme 2016 getätigt und steigt damit ins Mediengeschäft ein.
ISIN: US 002 06R 102 3 | Kurs: 41,10 USD | Stand: 15.12., 12 Uhr | Kurschance: 30% | Verlustrisiko: 13% | Stiftungsgeeignet
Mit der größten Übernahme des Jahres diversifiziert der US-Telekomkonzern AT&T immer stärker ins Mediengeschäft. AT&T kauft für 85,4 Mrd. Dollar den Entertainment-Riesen Time Warner und übernimmt zugleich dessen mehr als 20 Mrd. Dollar großen Schuldenberg. Sie erinnern sich: Wir hatten Ihnen die Aktie von Time Warner bereits im Januar auch unter dem Gesichtspunkt möglicher Übernahmephantasie vorgestellt (vgl. FK vom 28.1.). Zu Time Warner gehören auch der Pay-TV-Sender HBO (Produzent der Blockbuster-Serie „Game of Thrones“), der Nachrichtensender CNN und die Hollywood-Filmschmiede Warner Bros. AT&T zählt zu den weltweit größten Telekom-Konzernen. Auf dem US-Heimatmarkt ist das Unternehmen einer der führenden Anbieter. Zudem ist mobiles Telefonieren mit AT&T in fast allen Ländern weltweit möglich. Die Produktpalette reicht von Ortsgesprächvermittlung, Mobilfunk-Kommunikation, Ferngesprächen und Internetdiensten bis hin zum Verkauf von Telekommunikations-Ausrüstung, Datentransfer und Funk. Der Konzern arbeitet außerdem am Ausbau eines Firmennetzes für weltweite Regierungs- und Geschäftsgroßkunden zur Bereitstellung von Dienstleistungen und zur Übertragung von Daten. Nun wandelt sich der Netzbetreiber immer stärker zu einem Medien- und Unterhaltungskonzern. Bereits im letzten Jahr übernahm AT&T den US-Fernsehsatellitenbetreiber und Programmanbieter DirecTV, den größten Pay-TV-Anbieter weltweit. Der Kauf von Time Warner passt darum gut. AT&T folgt mit dem Kauf des Medienkonzerns einem Branchentrend. Da die Erlöse im klassischen Kerngeschäft unter Druck stehen, suchen die Telekom-Anbieter nach neuen und stabilen Einkommensquellen sowie exklusiven Inhalten für ihre Netze. Bis Ende 2017 soll der Deal unter Dach und Fach sein. Die abschließende Genehmigung der US-Wettbewerbsbehörden steht noch aus. Mit einem für 2017 geschätzten KGV von gut 13 ist die Aktie noch nicht zu teuer. Die Diversifikation ins Entertainment-Geschäft dürfte den Unternehmensgewinn positiv beeinflussen. AT&T verfolgt zudem eine sehr aktionärsfreundliche Dividendenpolitik. Seit 32 Jahren wird die Dividende in jedem Jahr erhöht (zuletzt gab es 0,48 USD im Quartal, 1,92 USD je Aktie p.a.). Das ergibt eine beachtliche Ausschüttungsrendite von 4,6%. Langfristig hat der Titel das Potenzial, die früheren Höchstkurse im Bereich um 60 USD wieder zu erreichen.Empfehlung: kaufen, aufstocken um 38 USD
Kursziel: 54 USD; StoppLoss: unter 36 USD