Banco Santander SA – Bodenbildung fast beendet
Im europäischen Bankensektor zeichnet sich langsam eine Trendwende ab.
Kurs: 6,659 Euro; ISIN: ES 011 390 0J37 Im europäischen Bankensektor zeichnet sich langsam eine Trendwende ab. Die Geldhäuser bauten in den letzten Jahren massiv Risikoanlagen ab. Die Institute konzentrieren sich wieder mehr auf ihr Kerngeschäft. Eine Bank, die zu keiner Zeit auf staatliche Hilfsgelder angewiesen war, ist die Banco Santander SA. Die Mutter der größten Bankengruppe Spaniens ist heute, gemessen am Börsenwert von gut 76 Mrd. Euro, das größte Geldhaus in der Eurozone. Die spanische Großbank stützt sich dabei seit jeher auf das klassische Bankgeschäft mit den Privatkunden. Risikoportfolios oder große Eigenhandelsabteilungen sucht man bei Santander vergeblich. Die Gruppe betreut derzeit mehr als 102 Millionen Kunden auf der ganzen Welt. Neben dem Heimatmarkt Spanien ist die Bank vor allem in Lateinamerika unterwegs. Die Konzentration auf Bankdienstleistungen für den privaten Kunden sorgt bei Santander für stabile Ergebnisse und eine starke Bilanz. Auch in Zeiten der Finanzkrise. So kamen zuletzt etwa 88 % der Umsätze und mehr als 74 ;% der Erträge aus dem Privatkundengeschäft. Erst kürzlich hatte sich die Finanzholding von ihrer Immobilientochter Altamira Real Estate getrennt. Dieser Deal spülte gut 664 Mio. Euro in die Kassen von Santander und verstärkt damit die Kapitalpolster des Instituts. Vor dem Bankenstresstest der EZB trennen sich viele Institute weiter von Beteiligungen, um ihre Eigenkapitalquote zu stärken. Aufgrund des soliden Geschäftsmodells rechnen wir bei der Banco Santander im Bereich der Kernkapitalquote allerdings mit keiner negativen Überraschung. Die Anteilsscheine der Banco Santander SA sind auf einem guten Weg, die Bodenbildungsphase der letzten Monate abzuschließen. Die Börse setzt schon seit einiger Zeit auf den Turnaround auch im Aktienkurs. So kletterten die Notierungen bereits seit Juli 2012 um mehr als 70% Mit Kursen im Bereich von 7 Euro steht der Wert kurzfristig jedoch erst einmal vor einer starken Hürde. Die zuletzt positiven Wirtschaftsdaten aus Spanien und die Hoffnung auf Besserung der Konjunktur in der Eurozone stecken bereits zu einem guten Teil in den aktuellen Kursen. Mit einem KGV von über 13 ist die Bank im Branchenvergleich zudem nicht mehr günstig. Allerdings zahlt die Banco Santander eine recht hohe Dividende von 0,60 Euro pro Aktie. Gemessen am aktuellen Kursniveau entspricht dies einer Ausschüttung von gut 9 %. Deutsche Anleger müssen hierbei jedoch beachten, dass neben der Kapitalertragssteuer von 25 % auch noch 21 % spanische Quellensteuer auf die Dividendenausschüttung einbehalten werden. Diese können sich deutsche Investoren zwar über die Steuererklärung wieder zurückholen. Das aber ist kompliziert und kostspielig. Allerdings bietet der spanische Bankenriese seit einiger Zeit Anlegern die Möglichkeit, sich neue Aktien anstelle der Bardividende einbuchen zu lassen. Da hierbei keine spanische Quellensteuer anfällt, nutzen viele deutsche Investoren diese Möglichkeit des indirekten Aktienbezugs. Vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen am 30. 1. sollten sich Neuinteressenten nicht engagieren. Seit Jahresanfang kletterten die Kurse um mehr als 10 %. Kommt es zu Rücksetzern in den Bereich von 5,80 - 6 Euro, ist diese Aktie für uns ein Kauf. Die Bodenbildung wäre mit Kursen jenseits der 7-Euro-Marke abgeschlossen. Dies würde Kurspotenzial bis etwa 9 Euro freisetzen.