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Markt-Modus: All in Risiko

Bauchgrummeln der Börsianer

Markt-Modus: All in Risiko. Copyright: Pixabay
Der Bewegungsspielraum der Börsen wird immer geringer. Zwar wurde die Mini-Korrektur der vorigen Woche sofort wieder hoch gekauft. Aber das Bauchgrummeln der Börsianer wird immer größer.
Die Börse läuft im Modus "Risiko - all in". Das zeigt sich beim Blick auf das große Bild und der Verlauf diverser Anlageklassen. An den Aktienmärkten haben wir in der vorigen Woche ein Korrektürchen gesehen. Allerdings war es für viele Anleger offenbar mehr ein Türchen wieder schnell aufs Parkett zu strömen. Kaum hatten die Indizies - voran der S&P 500 die unteren Linie seines Trendkanals erreicht, schossen die Kauforders hoch. Sie drehten den Index wieder nach oben und trieben ihn in nur zwei Tagen wieder an das alte Hoch heran. 

Die Mini-Korrektur wurde zwar sofort wieder gekauft und damit der Trend erneut bestätigt. Aber bei 4.400 Punkten liegt im S&P noch immer der Deckel drauf. Das gleiche Bild sehen wir weiter beim Dow (35.000 Punkte) und beim DAX (15.800 Zähler). Im DAX fällt vor allem auf, dass er deutlich stärker "gelitten" hat als die US-Indizes und sich auch nicht so schnell wieder erholt hat.

Mit Skepsis nach oben

Uns überrascht, wie schnell die Börsen wieder nach oben ziehen - und dieses Bild wird von den Händlern geteilt. Wir hören, dass sie zwar den steigenden Kursen folgen, aber mit einem skeptischen Gefühl. Eine zunehmende Zahl von Händlern sieht inzwischen die Risiken, die wir an dieser Stelle auch schon thematisiert haben (Inflation, erzwungene geldpolitische Wende, Logistikprobleme in den internationalen Lieferketten). Dennoch will auch niemand im Abseits stehen, wenn der Börsenzug weiter fährt. 

Ob die Signale dafür weiter auf Grün stehen, hängt auch wesentlich von den Notenbanken ab. Heute hat sich die Europäische Zentralbank (EZB) zu ihrer weiteren Geldpolitik geäußert. Dabei gab es keine Überraschungen, die "Geldhüter" warten die Inflationsentwicklung weiter ganz locker ab. Auffällig ist allerdings, dass eine ganze Reihe kleinerer Notenbanken bereits mit einer Straffung der Geldpolitik begonnen haben. So haben die Notenbanken aus rohstoffproduzierenden Ländern wie Kanada, Neuseeland und Australien angesichts des Anstiegs der Rohstoffpreise bereits mit dem Tapering begonnen. 

Volles Risiko

Der Goldpreis - ein recht verlässliches Risiko-Barometer - hat ebenfalls wieder nach unten gedreht. Auch das zeigt, dass die Marktteilnehmer derzeit wenig Gefahren sehen und wieder Geld in Aktien umschichten. Passend dazu ist der Dollar im Aufwind. Dahinter steht auch, dass die Wahrscheinlichkeit neuer Lockdows aufgrund der Delta-Variante für die USA deutlich geringer als in Europa. Auf dem alten Kontinent ist nicht auszuschließen, dass die Länder in sehr unterschiedliche Richtungen laufen. Das bremst die europäischen Börsen und den Euro.  

Fazit: Der Kursrutsch von voriger Woche hatte im DAX unser erstes Einstiegsniveau fast erreicht - und wurde dann sehr flott ausgebügelt. Aber noch immer sind die Börsen hart gedeckelt. Der Bewegungsspielraum wird in der Spitze des zusammenlaufenden Dreiecks immer kleiner. Die Großwetterlage und Saisonalität begrenzen das Potenzial nach oben. Wir sitzen die Entwicklung weiter aus.

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