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Notenbanker treffen sich in Jackson Hole

Bestätigt sich der Aktien-Abwärtstrend?

Fallende Börsenkurse. © coffeekai / Getty Images / iStock
In den nächsten Tagen werden die Anleger ganz genau zuhören. Denn in Jackson Hole treffen sich die Notenbanker der Welt und beratschlagen ihren weiteren Kurs. Große Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf der US-Notenbank. Aber was, wenn diese Hoffnungen enttäuscht werden?

Die Augen der Finanzmärkte sind auf die verschlafene Stadt Jackson Hole gerichtet. Dort findet ab heute (bis Samstag) das wichtige alljährliche Treffen der Notenbanker statt. Im Fokus wird vor allem die US-Notenbank stehen. Von ihr erwarten die Marktteilnehmer eine Orientierung, wie es mit den US-Leitzinsen weitergehen wird. Dabei ruhen die Hoffnungen darauf, dass die Fed einen sanfteren Steigpfad der Zinsen avisieren könnte.

Die kommunizierten Hoffnungen der Marktteilnehmer spiegeln sich nicht in der Renditeentwicklung. Die Zinsen in den USA steigen nämlich flott weiter, am kurzen Ende sogar schneller als am langen. Während zweijährige Anleihen aktuell 3,4% abwerfen, rentieren 10-Jährige schon wieder bei 3,11%.

Inverse Zinsen steigen weiter

Die gesamte US-Zinsstrukturkurve hat sich somit wieder nach oben verschoben, bleibt aber weiter invers. Das ist doppelt alarmierend. Denn einerseits ist die hartnäckige Inversion weiterhin ein Rezessions-Signal. Dass die Zinsen aber insgesamt steigen, deutet parallel auf höhere Inflationserwartungen hin. Das Szenario einer Stagflation verfestigt sich somit.

Vor diesem Hintergrund kann die Fed eigentlich gar nicht anders, als die Zinsen weiter anzuheben. Ihr oberstes Ziel lautet weiterhin Inflationsbekämpfung, auch wenn es – vorübergehend – zum Schaden der Wirtschaft sein sollte. Das hat Fed-Chef Jerome Powell mehrfach laut betont.

Bundesbank erwartet "zweistellige Inflation"

Auch in Euro-Land steigen die Zinsen weiter und die Inflationserwartungen verschieben sich nach oben. Jetzt hat die Bundesbank darauf hingewiesen, dass die Inflationsraten auf über 10% steigen könnten. Parallel dazu erwarten wir spätestens zum Jahreswechsel einen rabiaten Konsumschock. Dann müssen nämlich die Gas-Rechnungen bezahlt und neue Abschlagszahlungen für die Versorger eingerichtet werden. Der Euro ist derweil wie erwartet unter die Parität zum Dollar gefallen und treibt die Rohstoff-Rechnung und somit die Inflation noch zusätzlich in die Höhe.

Konjunkturell könnten sich die USA und Europa in den kommenden Monaten kräftig entkoppeln. Während die USA halbwegs glimpflich und mit einer aggressiven Notenbank durch den Winter kommen dürfte, wird Europa einknicken. Konsum und BIP-Wachstum rutschen ab, die EZB bleibt viel zu zögerlich, die Inflation galoppiert. Das Vertrauen in die Finanzmärkte wird angeschlagen, das in die Politik ebenso. Eine heftige Diskussion um den Sinn und die Effekte der Russland-Sanktionen ist zu erwarten. Auch aus China nehmen wir konjunkturell eher pessimistische Signale wahr.

Fazit: Die Börsen haben den vorherrschenden Abwärtstrend zunächst mustergültig bestätigt. Bisher war der Kursanstieg nur eine Bärenmarktrallye. Erst wenn der Dow über 34.400 Punkte steigt, ändert sich die Perspektive. Jetzt wird erst einmal die Frage beantwortet, ob im Dow die Marke von 32.000 Punkten hält. Anleger sollten abwarten.
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