Chance nach Gewinnwarnung bei mobilezone holdings AG
Dividendenfreunde nehmen mobilezone näher in Augenschein. Das Unternehmen verfolgt eine aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik und kehrt rund 80% des Gewinns als Dividende an die Aktionäre aus. Die mobilezone holding AG fungiert als Dachgesellschaft der mobilezone – Gruppe und ist in den Bereichen Telekommunikations-Detailhandel und Telekommunikationsdienstleistungen tätig. Kernbereich ist die Sparte Handel, welche die Geschäfte mit Privat- und Firmenkunden abwickelt. Vereinbarungen mit den drei in der Schweiz aktiven Providern erlauben es dem Unternehmen, Mobiltelefone zu tiefen Preisen oder gratis an die Kunden abzugeben. Die Kundenbasis des Unternehmens sitzen in der Schweiz, Deutschland und Österreich.
Deutschlandgeschäft ging schief
Kurz vor Jahresende (Mitte Dezember 2024) hat mobilezone die Börsen mit einer Gewinnwarnung geschockt. Vor allem das Deutschlandgeschäft hat dem Unternehmen die Bilanz verhagelt. Nach einem Konzernumsatz von 1,01 Mrd. CHF in 2023 rechnet mobilezone für 2024 mit einem Umsatzrückgang auf 960 bis 990 Mio. CHF. Den größten Rückschlag gibt es beim bereinigten Betriebsgewinn (EBIT). Hier erwartet der Konzern nur noch 52 bis 57 Mio. CHF, nachdem bislang 68 bis 75 Mio. CHF Aussicht gestellt wurden.
Neben dem schlechten Deutschlandgeschäft sind auch eine Reihe von Einmaleffekten, wie Abschreibungen für die Gewinnwarnung verantwortlich. Das schwächere Deutschlandgeschäft zwang den Konzern nun zu einer Korrektur der Erwartungen. Hier hat der starke Wettbewerb, vor allem im Online-Geschäft, die Margen deutlich unter Druck gesetzt. Auch blieb der erhoffte Schub durch den Start den neuen iPhones aus. In der Folge dürfte die ohnehin tiefe Marge in Deutschland von 4,2% (2023) auf 3,1 bis 3,3% sinken.
Effizienzprogramm zur Rettung
Ein umfangreiches Effizienzprogramm soll die Margen in Deutschland nun wieder steigern. Neben Stellenstreichungen sollen Bereiche zusammengelegt und die Organisation gestrafft werden. Zudem will mobilezone in Deutschland den Fokus künftig stärker auf das Geschäft als virtueller Mobilfunknetzbetreiber (MVNO) legen und bei anstehenden Neuverhandlungen von Verträgen bessere Margen herausholen. Das Motto: Lieber auf (verlustreiche) Geschäfte verzichten und dafür profitabler werden. Die Dividende will das Management trotz des jüngsten Tauchers mit 0,90 CHF je Aktie stabil halten. „Das Unternehmen verfügt über ein starkes, resilientes Geschäftsmodell und ein über die letzten Jahre stark diversifiziertes Angebotsportfolio“, begründete Vorstandsmitglied Markus Bernhard diese Entscheidung.
Nach dem jüngsten Kursrutsch kommt mobilezone damit auf eine attraktive Dividendenrendite von rund 7,4%. Vom Dezember-Tief bei rund 10 CHF hat die Aktie inzwischen wieder ein gutes Stück aufgeholt. Mit einem KGV unter 11 ist der Titel dennoch fundamental günstig. Anleger eröffnen eine Startposition (Fuss in der Tür) und nutzen mögliche Rücksetzer in den Bereich um 11,30 CHF zum Ausbau ihres Investments.