Commerzbank Aktientrend Deutschland R

ISIN: LU 054 879 997 1; Preis: 57,171 Euro (Stand: 22.10., 12 Uhr)

Ein Investment in Dividendenpapiere bleibt mangels Anlagealternativen mittel- und langfristig attraktiv. Denn Aktionäre beteiligen sich am langfristigen Erfolg der Unternehmen. Für ihr Investment fordern sie ihren Anteil am Unternehmensgewinn (Dividende). Und für ihr Risiko möchten sie durch Kurssteigerungen belohnt werden. In Zeiten niedriger Zinsen bleibt Investoren fast keine andere Anlageklasse als Aktien übrig. Doch gibt es leider keine Chancen ohne Risiken. Auf kurze Sicht können die Kurse von Aktien stark schwanken. Verschlechtert sich der Zustand der Weltwirtschaft oder geht es speziellen Unternehmen oder Branchen schlecht, möchte die Aktien niemand haben. Folge: Die Papiere werden schneller als beispielsweise festverzinsliche Titel aus den Depots verkauft. Trotz der kurzfristigen Risiken überwiegen jedoch die Vorteile der Aktienanlage. Mit kaum einem Investment haben Anleger ähnliche Renditemöglichkeiten und können zudem flexibel auf Veränderungen der Lage reagieren. Anders als Immobilien oder nicht börsennotierte Unternehmensbeteiligungen lassen sich Aktieninvestments jederzeit schnell zu Geld machen. Auch dies ist sicher ein Grund für die kurzfristig hohe Volatilität. Der Traum eines Aktieninvestors ist es, in Zeiten steigender Kurse voll investiert zu sein. Dann kann er von den Chancen der Kurssteigerungen am besten profitieren. Fallen die Kurse, möchten Anleger Kursverluste jedoch nicht in vollem Umfang „mitnehmen“. Ein gutes Risikomanagement und das frühzeitige Erkennen von Trends helfen, die Rendite zu optimieren und die negativen Schwankungen einer Anlage zu minimieren. Die Technische Analyse des Aktienmarktes versucht Trends zu bestimmen und Trendwechsel frühzeitig zu erkennen. Ein Investmentfonds, der seine Anlageentscheidungen mittels technischer Analyse trifft und umsetzt, ist der Commerzbank Aktientrend Deutschland. Der Fonds investiert nicht in einzelnen Aktien, sondern besteht überwiegend aus ETFs, börsengehandelten Investmentfonds, auf deutsche Aktienindizes und europäische Staatsanleihen. Mittels technischer Analyse stellt das Anlageteam der Commerzbank ein Fondsportfolio zusammen, das an den Entwicklungen des deutschen Aktienmarktes bestmöglich partizipieren soll. Die Aktien- bzw. Rentenquote des Fonds kann dabei zwischen 0% und 100% schwanken. Im Idealfall soll der Aktienanteil in fallenden oder seitwärts laufenden Märkten reduziert und bei steigenden Börsen erhöht werden. Zur Absicherung und zur Erzielung von Zusatzerträgen können außerdem Derivate, bspw. Optionsscheine, eingesetzt werden. Beraten wird das Anlageteam des Fonds von Achim Matzke. Er leitet den Bereich technische Analyse & Index-Research bei der Commerzbank. Er ist mit seinem Team für die Erstellung der Prognosen und Strategien des Hauses verantwortlich. Im letzten Jahr wurde der Technische Analyst Matzke von Thomson Reuters Extel Surveys wiederholt zum besten Analysten für deutsche Aktien gewählt. Bei der Entscheidung, welche ETFs Eingang in das Fondsportfolio finden, untersuchen die Fondsmanager, welche Teilmärkte sich besser entwickeln als andere. Zudem berücksichtigen sie das Trendverhalten eines Marktes. Hierbei wird das Konzept der relativen Stärke bzw. das Momentum-Investment genutzt. So sollen chancenreiche Märkte stärker gewichtet werden, um für die Anleger eine attraktive Rendite zu erwirtschaften. Das Anlagekonzept des Fonds scheint zu funktionieren. Das zeigt ein Blick auf die bisherige Wertentwicklung und die entsprechenden Volatilitätskennzahlen.  Seit Auflage des Commerzbank Aktientrend Deutschland im November 2010 können sich Anleger über eine jährliche Rendite von 5,5% p. a. freuen. Ein Direktinvestment in den deutschen Aktienindex DAX hätte im gleichen Zeitraum zwar 9,0% p. a. gebracht, jedoch hätten Anleger hierbei deutlich höhere Kursschwankungen verkraften müssen. So lag der maximale Verlust des Fonds bei 17,8%, beim DAX-Index jedoch fast doppelt so hoch bei 32,6%. Auch weist der Fonds eine Schwankungsbreite (Volatiliät) von etwa 12,3% p. a. aus, während der Index jährlich um beinahe 20,4% schwankt. Obwohl der Fonds hauptsächlich in hauseigene (Commerzbank) ETFs investiert, sind die Kosten für den Anleger hoch. So beträgt die Gesamtkostenbelastung (TER) etwa 1,67% p. a. Sie liegt damit auf einem ähnlichen Niveau wie bei klassischen deutschen Aktienfonds. Die Ausgabekosten von 4,00% können Anleger hingegen bei einem Erwerb der Fondsanteile über die Börse einsparen. Auch bieten verschiedene Banken und Onlinebroker den Kauf des Commerzbank Aktientrend Deutschland Fonds ohne Ausgabeaufschlag an.

Fazit: Der Fonds eignet sich für mittel- bis langfristig orientierte Anleger (ab drei Jahre Anlagedauer). Durch die flexible Aktienquote werden Kurssteigerungen nicht vollständig mitgemacht. Dafür fällt der Fonds in Abwärtsmärkten nicht so stark wie der Index selbst.

Commerzbank Aktientrend Deutschland R	ISIN: LU 054 879 997 1
Produktcharakteristika	Stärken-Schwächen-Profil
Fondsvolumen: 45,7 Mio. Euro	+ der Fonds nutzt die Ergebnisse der Technischen Analyse für Investitionsentscheidungen
Anlagestrategie: Investmententscheidungen werden mittels Technischer Analyse getroffen und umgesetzt	+ in Aufwärtstrends wird Aktienquote erhöht, in Abwärtstrends und Seitwärtsmärkten reduziert
Anlagehorizont: mittel- bis langfristig (ab 3 Jahre)	+ geringere Anteilspreisschwankungen als bei reinen Aktienfonds
Ausgabeaufschlag: max. 4,00 % (kann bei Kauf über die Börse eingespart werden)	- Konzept der Technischen Analyse gibt viel Spielraum für Interpretationen
Gesamtkostenquote (TER): 1,67 %  p. a.	- Research des Fonds konzentriert sich stark auf eine Person (Achim Matzke)
Ausschüttungsart: thesaurierend	- trotz Einsatz von hauseigenen ETFs relativ hohe Gesamtkostenbelastung (TER)

Bewertungsfazit: Der Investmentansatz des Fonds, mittels Technischer Analyse Anlageerfolge zu erzielen, geht bislang auf. Die Flexibilität des Commerzbank Aktientrend Deutschland, zwischen 0 und 100% in Dividendentitel zu investieren, macht den Fonds schwankungsärmer als vergleichbare Anlageprodukte. In der Anlagekategorie Mischfonds liegt er oberhalb des Durchschnitts. Lediglich die relativ hohen Verwaltungskosten verhindern eine bessere Bewertung.