Commerzbank arbeitet am Turnaround
Eine echte staatliche Rettungsaktion war der Einstieg des Bundes in die Commerzbank im Zuge der Finanzkrise 2008/09. Der Bund beteiligte sich mit einem Anteil von 25% plus einer Aktie (Sperrminorität) an dem Kreditinstitut. Nur durch diesen Schritt konnte das Geldhaus gerettet werden.
Inzwischen hat der Staat seine Beteiligung deutlich reduziert. Er ist mit mehr als 15,00% Aktienbesitz aber noch immer der größte Einzelaktionär des Geldhauses. Aus finanzieller Sicht hat sich der Einstieg des Staates für den Bund noch lange nicht ausgezahlt. Die Beteiligung ist heute deutlich weniger Wert, als vor zehn Jahren. Auch für die Aktionäre sieht es nicht anders aus. Der Aktienkurs liegt heute etwa XX% unter dem damaligen.
Staatsbeteiligung gibt Sicherheit
Für Aktionäre ist die Staatsbeteiligung dennoch Geld wert. Denn sie bedeutet Sicherheit. Auch im aktuellen Krisenfall wird der Bund das systemrelevante Geldhaus nicht in die Insolvenz schicken. Für die weiteren Aussichten ist entscheidend, wie sich das Geschäft der "Gelben" entwickelt und welche Rolle der Bund in der Bank übernimmt. Seinen Einfluss in den Gremien schärft der Staat in der Corona-Krise jedenfalls fachlich nach. Laut Medienberichten (Manager Magazin) schickt die Bundesregierung zwei neue Vertreter in den Aufsichtsrat der Bank. Jutta Dönges, Co-Chefin der Deutschen Finanzagentur, sowie Frank Czichowski von der staatlichen Förderbank KfW sollen Anja Mikus (leitet den Staatsfonds für Atommüll-Entsorgung) und Markus Kerber (Staatssektretär im Innenminsisterium) ersetzen.
Arbeiten am Turnaround
Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie der Commerzbank deutlich unterbewertet. Geld für Dividendenzahlungen wäre zwar vorhanden, jedoch hält sich das Haus an die Empfehlung der EZB und setzt die geplante Dividendenzahlung von 0,15 Euro je Aktie aus. Im Kursverlauf ist eine Bodenbildung erkennbar.
Empfehlung: erste Stücke kaufen Kursziel: 5,55 EUR; StoppLoss unter 2,50 EUR (SK Xetra)