Commerzbank gibt es mit enormen Value-Abschlag
Der Turnaround bei der Commerzbank wird langsam sichtbar. CEO Manfred Knof hat die Bank vor zwei Jahren auf einen strikten Sparkurs eingeschworen. Das zahlt sich inzwischen aus. Wie das Geldhaus bei der Vorlage der Ergebnisse für 2021 mitteilte, strebt die CoBa für 2022 die Zahlung einer Dividende und ein Konzernergebnis von mehr als einer Milliarde Euro an. Erreicht die Bank ihre Ziele, ist für 2022 eine Ausschüttungsquote von 30% vorgesehen.
Trotz hoher Sonderbelastungen von fast zwei Milliarden Euro im ersten Jahr des Konzernumbaus ist die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Es wurde ein Konzerngewinn von 430 Millionen Euro (2020: minus 2,9 Mrd. Euro) erwirtschaftet. Das operative Ergebnis kletterte von minus 233 Millionen Euro auf plus 1,2 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote stieg auf 13,6%.
Commerzbank sehr optimistisch für 2022
Für die nahe Zukunft wird das Frankfurter Geldhaus noch optimistischer. Auf einem Kapitalmarkt-Tag zu Wochenbeginn hob die Bank die mit ihrer „Strategie 2024“ verbundenen Mittelfrist-Ziele an. Vor dem Hintergrund einer erwarteten weiterhin positiven Entwicklung im Kundengeschäft und steigender Kapitalmarktzinsen in Polen erhöhte die Bank ihr Ertragsziel für das Geschäftsjahr 2024 um rund 400 Millionen Euro auf 9,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis soll dann drei Milliarden Euro erreichen, bisher war ein Anstieg auf 2,7 Milliarden Euro prognostiziert.
Mit der „Strategie 2024“ entwickelt sich die Commerzbank zu der digitalen Beratungsbank für Deutschland. Auf dem Weg dort hin sind auch für dieses Jahr wichtige Meilensteine geplant. Ab Herbst sollen die zentralen Beratungscenter an allen zwölf geplanten Standorten ihren Betrieb aufnehmen. Die Optimierung des Filialnetzes wird zum Ende des Jahres abgeschlossen und die Zahl der Filialen um weitere 100 auf dann 450 Zweigstellen reduziert sein.
Aktie notiert weit unter dem inneren Wert
Die Transformation der Bank nimmt damit weiter Formen an. Die Commerzbank-Aktie ist mit einem für 2023 geschätzten KGV von etwa 7,3 nicht hoch bewertet. Für 2022 beflügelt die Dividendenphantasie zusätzlich. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 0,33 handelt die Aktie derzeit klar unter ihrem inneren Wert. Im Umfeld steigender Kapitalmarktzinsen ist die Commerzbank-Aktie für risikobewusste Anleger interessant. Die Bank ist wieder auf einem guten Weg.