Darden Restaurants Inc. – Hedgefonds tischt Turnaround auf
Ein Hedgefonds als "Good Guy" sorgt dafür, dass bei der Restaurantkette aus Florida noch positive Überraschungen drin sind.
ISIN: US 237 194 105 3; Kurs: 65,20 USD (Stand: 23.4., 12 Uhr)
Darden Restaurants Inc., 1968 gegründet mit Hauptsitz in Orlando (Florida), ist eine der führenden Restaurantketten Nordamerikas. Das Unternehmen betreibt Filialen der Marken Olive Garden, LongHorn Steakhouse, Bahama Breeze, Seasons 52, The Capital Grille, Eddie V´s und das Yard House. Insgesamt gehören dem Unternehmen über 1.500 Restaurants in den USA und Kanada. Darden vergibt keine Franchise-Lizenzen, sondern betreibt die Lokale in Eigenregie. Im Jahr 2014 hat sich der Hedgefonds Starboard Value LP an Darden beteiligt und das Unternehmen umgekrempelt. Er hält als größter Aktionär rund 9,25% des Aktienkapitals. Nach Ansicht von Starboard hat das Darden-Management einige Fehlentscheidungen getroffen (z. B. Verkauf der Traditionsmarke Red Lobster unter dem eigentlichen Wert). Da zudem seit mehreren Quartalen der Umsatz (auf bestehender Fläche) stagniert und die Aktie sich im Branchenvergleich schlechter entwickelte, drängte der Hedgefonds auf Verbesserungen im operativen Geschäft und entließ gegen Ende des Jahres den damaligen Vorstandschef Clarence Otis. Auch der Aufsichtsrat wurde von Starboard komplett ausgetauscht. Inzwischen machen sich die Veränderungen bezahlt. Nach den kürzlich veröffentlichten Ergebnissen zum dritten Quartal kletterte der Umsatz im operativen Geschäft um 6,9% auf 1,73 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn je Aktie schoss um 39% auf 0,99 USD nach oben und übertraf damit die Analystenschätzungen von 0,84 USD deutlich. Das Geschäft wuchs über alle Bereiche und Marken. Dass der Gewinn je Aktie so deutlich anzog, liegt unter anderem auch am Aktienrückkaufprogramm des letzten Jahres. Insgesamt wurden in einem beschleunigten Rückkaufverfahren eigene Anteile im Wert von 500 Mio. Dollar erworben. Weitere Aktien im Gegenwert von 200 Mio. Dollar können zusätzlich auf dem freien Markt gekauft werden. Dies beeinflusst den Gewinn je Aktie deutlich. Mit dem Einstieg von Starboard und den damit verbundenen Turnaround-Maßnahmen ist der Kurs der Aktie zu neuem Leben erwacht. Nach jahrelanger Seitwärtsbewegung klettern die Notierungen seit Sommer 2014 deutlich. Inzwischen ist der Titel mit einem für 2016 geschätzten KGV von über 25 zwar fundamental recht teuer. Wir meinen aber, dass das Rückkaufprogramm noch weiter kurstreibend wirkt. Außerdem gibt es beim aktuellen Aktienkurs von 65 Dollar weiterhin eine lukrative Dividendenrendite von 3,4%. Der Einfluss des Großaktionärs Starboard auf die künftige Geschäftsentwicklung von Darden ist nicht zu unterschätzen. Der Hedgefonds sollte noch für die eine oder andere positive Überraschung gut sein. Zudem sollte der niedrige Ölpreis die Konsumlust der Amerikaner weiter positiv beeinflussen. Restaurantketten profitieren davon. Auf dem aktuellen Kursniveau eignet sich der Titel jedoch nur noch als spekulative Beimischung. Konservative Langfristanleger kaufen die Aktie erst bei Kursen unter 60 Dollar.Empfehlung: spekulativ kaufen, Rücksetzer einkalkulieren
Kursziel: 85 Dollar, Stopp-Loss: 54,45 Dollar (Schlusskursbasis NYSE)
