Die TeamViewer-Aktie war 2021 ein Flop
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt - so lässt sich die Kursentwicklung von Teamviewer zusammenfassen. Die Aktie ist der größte Verlierer im TecDAX sowie im Index der mittelgroßen deutschen Aktien (MDAX). Die Softwarefirma mit Sitz in Göppingen war im September 2019 an die Börse gegangen. Die Aktie entwickelte sich im Corona-Jahr 2020 zu einer echten Erfolgsgeschichte.
Die für 26,25 Euro ausgegebenen Aktien verdoppelten sich binnen zehn Monaten auf einen Höchstkurs von knapp 55 Euro. Dann kam der Absturz. Seit Februar dieses Jahres bewegt sich der Aktienkurs in einem Abwärtstrend. Anfang Oktober schockte eine Gewinnwarnung Anleger und Investoren und ließ den Aktienkurs kräftig einbrechen. Statt eines Umsatzes zwischen 525 und 540 Millionen Euro rechnet TeamViewer nun nur noch mit einem Umsatz zwischen 495 und 505 Millionen Euro.
Spezialist für Remote-Arbeit
TeamViewer ist ein führender Software-Anbieter von Remote-Konnektivitätslösungen (Fernwartung). Über die Plattform des Unternehmens kann eine Vielzahl an elektronischen Geräten über das Internet der Dinge (IoT) miteinander vernetzt werden. Das ermöglicht die Fernsteuerung, Verwaltung und Interaktion zwischen allen beteiligten Personen und Geräten. TeamViewer bietet somit Privatpersonen, Organisationen oder Unternehmen jeder Größe sichere Fernzugriffs-, Support-, Kontroll- und Kollaborationsfunktionen.
TeamViewer ist cloud-basiert und wurde bereits auf mehr als zwei Milliarden Geräten aktiviert. TeamViewer unterhält Niederlassungen in Europa, den USA und im asiatisch-pazifischen Raum. Vor allem in der Asien-Pazifik-Region sieht das Unternehmen überdurchschnittlich große Wachstumschancen. Um vor Ort weiteres KnowHow aufzubauen, wurde Ende voriger Woche Hera Kitwan Siu in den TeamViewer-Aufsichtsrat berufen. Siu war zuletzt unter anderem für den US-Netzwerkausrüster Cisco in Asien tätig. Nach Sojung Lee ist Siu nun bereits die zweite ausgewiesene Asien-Expertin im Aufsichtsrat des Unternehmens. Kernmärkte der APAC-Region sind für TeamViewer vor allem China, Japan, Indien, Australien und Neuseeland – wobei künftig vor allem das Geschäft mit Unternehmenskunden ausgebaut werden soll.
Bewertung hat sich normalisiert
Mit einem für 2022 geschätzten KGV von rund 29 hat sich die Bewertung von TeamViewer inzwischen deutlich in Richtung „Normalmaß“ für einen Wachstumstitel eingependelt. Das Geschäft ist margenstark – die operative Marge liegt bei etwa 23%. Mit Blick auf die Profitabilität zählt TeamViewer zu den Spitzenreitern der Branche.
Der Aktienkurs ist deutlich gerutscht. Derzeit versucht die Aktie eine Bodenbildung. Langfristig orientierte Anleger können hier mit dem Aufbau von Positionen beginnen. Zeichnet sich der Turnaround ab, kann die Position aufgestockt werden.
Empfehlung: kaufen Kursziel: 23,32 EUR, Stop-Loss: keines