Disinflation hat begonnen
Fed lockert sachte die Zins-Bremse
Die US-Börsen haben die Zins-Ansage der Fed gelassen hingenommen. Nach einem kurzen Rücksetzer zogen die Notierungen innerhalb des Tages kräftig an. Die Anleger sind offensichtlich der Überzeugung, dass die Unternehmen und Aktien gut mit den nun langsamer steigenden Zinsen zurechtkommen werden. Das geht zumindest mit der Prognose einher, dass die US-Wirtschaft höchstens kurz in eine kleine Rezession abrutschen dürfte. Untermauert wurde das von den zuletzt veröffentlichten Wachstumszahlen des Internationalen Währungsfonds. Der IWF hat seine BIP-Prognosen gegenüber seiner jüngsten Schätzung leicht angehoben.
Für die Europäische Zentralbank (EZB) ist der Pfad eigentlich vorgezeichnet. Auch in der Eurozone müssen die Zinsen weiter rauf. Der Druck, die Zinsen zu erhöhen scheint sogar noch zuzunehmen. Der Arbeitsmarkt verengt sich, die AL-Quote ist in der Euro-Zone zuletzt auf 6,5% leicht gefallen. Auch für die Eurozone sieht der IWF ein besseres konjunkturelles Umfeld. Hinzu kommt die Aussicht auf einen zweiten Energiepreisschock von Seiten der Rohstoffe her.
EZB bremst ebenfalls weniger
Die EZB hat ihren Leitzins dennoch bereits etwas langsamer angehoben. Statt der einst in Aussicht gestellten 75 BP hat die EZB den Leitzins nun um 50 BP erhöht. Sie hat das mit der rückläufigen Inflationsrate begründet. Die Inflationsrate lag im Januar bei 8,5% (Dezember 9,2%, Oktober bei 10,6%). Der Rückgang ist allein auf die fallenden Energiepreise zurückzuführen. Die Kerninflation stieg dagegen zuletzt sogar leicht an (Januar 5,25%, Dezember 5,18%).
Fazit: Die Notenbanken drosseln den Zinsschwung und beflügeln damit die Aktienkurse. Anleger laufen weiter mit den steigenden Börsen mit und ziehen Stopp-Kurse sinnvoll nach. Neue Käufe sind selektiv bei Banken und weiter bei Rohstoff-Werten und nach Rücksetzern interessant. Auch der Tech-Sektor rückt wieder in den Fokus.
Hinweis: Der Euro ist nach dem Fed-Entscheid kräftig in die Höhe gesprungen, auf fast 1,10 EUR|USD. Ausführliche Einschätzungen zu den Devisenmärkten lesen Sie jeden Freitag in FUCHS-Devisen. Mehr Infos: https://www.fuchsbriefe.de/shop/business/32876-fuchs-devisen#pricebox