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Notenbanken nehmen Zins-Schwung raus

Disinflation hat begonnen

Fed-Chef Jerome Powell. (c) picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Brendan Smialowski
Die Fed und die EZB nehmen sachte den Fuß vom Zinspedal. Der Kampf gegen die Inflation sei zwar noch nicht gewonnen. Aber es deutet sich ein weiterer Rückgang an. Das schaffe Spielraum, die Zinsen langsamer zu erhöhen und abzuwarten, wann und wie sie ihre volle Kraft entfalten. Diese Entspannung könnte aber auch nur ein kurzes Zwischenspiel sein.
Die Woche der Notenbanken neigt sich dem Ende - und die Geldhüter haben wie erwartet geliefert. Die US-Notenbank hat ihre Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte auf 4,50% - 4,75% angehoben. Wichtiger war die Indikation über den weiteren Pfad, die Fed-Chef Jerome Powell den Märkten gegeben hat. Er hat die Marschroute der Fed erneut betont. Tenor: Die Zinsen müssen und werden noch weiter angehoben werden müssen. Der Markt sollte nicht auf eine Zinssenkung im Jahr 2023 hoffen. 

Fed lockert sachte die Zins-Bremse

Die US-Börsen haben die Zins-Ansage der Fed gelassen hingenommen. Nach einem kurzen Rücksetzer zogen die Notierungen innerhalb des Tages kräftig an. Die Anleger sind offensichtlich der Überzeugung, dass die Unternehmen und Aktien gut mit den nun langsamer steigenden Zinsen zurechtkommen werden. Das geht zumindest mit der Prognose einher, dass die US-Wirtschaft höchstens kurz in eine kleine Rezession abrutschen dürfte. Untermauert wurde das von den zuletzt veröffentlichten Wachstumszahlen des Internationalen Währungsfonds. Der IWF hat seine BIP-Prognosen gegenüber seiner jüngsten Schätzung leicht angehoben. 

Für die Europäische Zentralbank (EZB) ist der Pfad eigentlich vorgezeichnet. Auch in der Eurozone müssen die Zinsen weiter rauf. Der Druck, die Zinsen zu erhöhen scheint sogar noch zuzunehmen. Der Arbeitsmarkt verengt sich, die AL-Quote ist in der Euro-Zone zuletzt auf 6,5% leicht gefallen. Auch für die Eurozone sieht der IWF ein besseres konjunkturelles Umfeld. Hinzu kommt die Aussicht auf einen zweiten Energiepreisschock von Seiten der Rohstoffe her.

EZB bremst ebenfalls weniger

Die EZB hat ihren Leitzins dennoch bereits etwas langsamer angehoben. Statt der einst in Aussicht gestellten 75 BP hat die EZB den Leitzins nun um 50 BP erhöht. Sie hat das mit der rückläufigen Inflationsrate begründet. Die Inflationsrate lag im Januar bei 8,5% (Dezember 9,2%, Oktober bei 10,6%). Der Rückgang ist allein auf die fallenden Energiepreise zurückzuführen. Die Kerninflation stieg dagegen zuletzt sogar leicht an (Januar 5,25%, Dezember 5,18%). 

Die Märkte goutieren die allgemeine Verlangsamung des Zinsanhebungstempos mit steigenden Kursen. Das wird so lange tragen, wie auch in den folgenden Monaten eine weitere Verlangsamung der Inflationsraten sichtbar ist. Bleiben diese jedoch auf hohem Niveau stabil oder ziehen sie gar wieder an, könnten die Notenbanken erneut unter Druck kommen. Eventuell gelingt ihnen das Kunststück einer sanften Landung aber auch - ohne die Konjunktur abzuwürgen. 

Fazit: Die Notenbanken drosseln den Zinsschwung und beflügeln damit die Aktienkurse. Anleger laufen weiter mit den steigenden Börsen mit und ziehen Stopp-Kurse sinnvoll nach. Neue Käufe sind selektiv bei Banken und weiter bei Rohstoff-Werten und nach Rücksetzern interessant. Auch der Tech-Sektor rückt wieder in den Fokus.

Hinweis: Der Euro ist nach dem Fed-Entscheid kräftig in die Höhe gesprungen, auf fast 1,10 EUR|USD. Ausführliche Einschätzungen zu den Devisenmärkten lesen Sie jeden Freitag in FUCHS-Devisen. Mehr Infos: https://www.fuchsbriefe.de/shop/business/32876-fuchs-devisen#pricebox

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