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Fristverlängerung für ADR-Wandlung

Einen Monat mehr Zeit, russische ADR zu retten

Basilius-Kathedrale in Moskau. © Gina Sanders / Fotolia
Für die Umwandlung russischer ADR in Aktien gibt es eine Fristverlängerung. Anleger haben nun einen Monat mehr Zeit, um die Zwangsumwandlung abzuwickeln. Anleger, die diese Option noch ziehen wollen, haben jetzt wieder gute Erfolgsaussichten.
Gute Nachrichten für Anleger: Wer russische ADR in seinem Depot hält, hat nun noch einen Monat länger Zeit, diese Papiere in russische Aktien zu tauschen. Diese Fristverlängerung hatte sich bereits angedeutet - dieser Tage wurde das Gesetz vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichnet. Das bestätigten das russische Finanzministerium und die Zentralbank Russlands. Die Regelung gilt für Anleger auf der ganzen Welt.

Mehr Zeit für den ADR-Umtausch

Investoren haben nun bis zum 10. November 2022 Zeit (bisher 12. Oktober), die Zwangsumwandlung von ADR in russische Aktien zu beantragen. Spätestens am 24. November müssen die russischen Verwahrstellen  dann Konten für Anleger eröffnet haben. Auch wer russische Wertpapiere zwangsweise von einem ausländischen auf ein russisches Depot (zu einem russischen Verwahrer) übertragen will oder muss, kann die verlängerte Frist nutzen. 

Die Frist wurde nach Aussagen der russischen Behörden verlängert, um den zahlreichen Wertpapierinhabern die nötige Zeit einzuräumen. Denn es müssen einige Papiere von Banken beigebracht werden. Außerdem müssen einige Papiere notariell beglaubigt und apostilliert werden. Das kann in Deutschland manchmal bis zu acht Tage dauern. Alle Papiere müssen dann nach Russland geschafft, dort übersetzt und beglaubigt werden. Erst anschließend kann ein Konto bei einer russischen Bank eröffnet und die Wandlung der ADR in Aktien und deren Übertragung veranlasst werden.

Russische Wertpapiere "konservieren"

Wer seine Wertpapiere wandelt und überträgt, erhält sich zumindest die Option, sein Kapital zu retten. Zwar ist die Verfügungsgewalt zunächst weiter eingeschränkt. Denn auch auf das russische Depot und Verrechnungskonto können Anleger momentan nicht zugreifen. Aber zunächst verhindern Anleger einen Zwangsverkauf (mit wahrscheinlichem Totalverlust). Außerdem werden bei übertragenen Aktien auch wieder Dividenden gezahlt. 

Dem Vernehmen nach arbeiten die russischen Behörden auch bereits an Regelungen, unter denen ausländische Anteilseigner russischer Firmen ihre Wertpapiere in einer Art Zweitmarkt handeln können sollen. Auch an Lösungen, die eine Auszahlung erhaltener Dividenden ermöglichen soll, werde gearbeitet. Das hören FUCHSBRIEFE aus russischen Quellen im Bankensektor. 

Fazit: Anleger haben etwas mehr Zeit und gute Chancen, Ihre ADR noch wandeln und transferieren zu können. Wer noch darüber nachdenkt muss abwägen, ob er zeitnah sehr sichere Verluste hinnimmt, wenn er nicht wandelt. Oder ob er die Chance haben möchte, die Wertpapiere zumindest erst einmal in Russland zu "konservieren", auch wenn dafür Gebühren und Kosten anfallen.

Hinweis: Wie der Wandlungsprozess abläuft, welche Unterlagen Sie benötigen und wer Ihnen dabei helfen kann, haben FUCHSBRIEFE bereits ausführlich beschrieben (FB vom 08.09.). Da die Papiere vorläufig ohne Zugriffsmöglichkeit im russischen Finanzsystem "eingefroren" sind, bleibt das grundsätzliche Restrisiko bestehen, dass Russland die Konten ausländischer Investoren verstaatlichen könnte.

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