First Solar ist ein Energiewende-Profiteur
First Solar profitiert als einer der weltweit führenden Hersteller von Photovoltaik-Dünnschichtmodulen vom Ausbau der Solarenergie. Der dürfte durch das Infrastrukturprogramm der G7 vor allem in Afrika mit dem Bau neuer Solarkraftwerke neuen Schwung erfahren.
Der US-Konzern mit Sitz in Arizona stellt Dünnschicht-Solarmodule her. Das Besondere daran: Die Module stellen auch bei wechselnden Temperaturen gleichmäßig Strom her. Sie haben somit einen deutlich höheren Wirkungsgrad als kristalline Silizium-Module. Für Stromkonzerne und Solarparks ist dies oft das entscheidende Argument für die Dünnschicht-Technologie.
Großer Akteur im wachsenden PV-Markt
Darüber hinaus bietet das Unternehmen umfassende Photovoltaik-Systemlösungen und Serviceleistungen an. Der Konzern realisiert beispielsweise Großprojekte, die nach Fertigstellung an Energieversorger verkauft werden können. Trotz des jahrelang harten Konkurrenzkampfs in der Branche verfügt First Solar über eine starke Bilanz und hat per Ende des vorigen Geschäftsjahrs knapp 1,83 Mrd. US-Dollar an Barmitteln und liquiden Wertpapieren, sowie knapp 6 Mrd. US-Dollar Eigenkapital in den Büchern.
Ende voriger Woche meldete First Solar den Neuabschluss eines Rahmenvertrages über 2 Gigawatt (GW) an Dünnschicht-PV-Modulen mit dem Projektentwickler und Betreiber National Grid Renewables. Die Module sollen in den Jahren 2024 und 2025 geliefert werden. In den vergangenen zehn Jahren haben beide Firmen bei mehreren Projekten zusammengearbeitet, z. B. beim vor Kurzem in Betrieb genommenen 200-Megawatt-Projekt Prairie Wolf Solar in Illinois und bei den derzeit im Bau befindlichen Projekten Noble Solar und Storage in Texas.
Starkes Wachstum in den USA
Aktuell baut das Unternehmen in Ohio seine dritte US-Produktionsstätte (Investitionsvolumen: 680 Mio. USD). Unternehmensangaben zufolge wird das Werk eine jährliche PV-Produktionskapazität von 3,3 GW haben. Die neue Anlage soll im ersten Halbjahr 2023 in Betrieb genommen werden und den Standort auf eine jährliche Gesamtkapazität von 6 GW erweitern. Das Werk in Ohio dürfte dann der größte vollständig vertikal integrierte Solarproduktionskomplex außerhalb Chinas sein.
Neben den US-Produktionsstätten betreibt First Solar auch Fabriken in Vietnam und Malaysia und baut eine neue 3,3 GW-Fabrik in Indien, die im zweiten Halbjahr 2023 an den Start gehen soll. Insgesamt rechnet der Konzern mit einer Verdopplung seiner Produktionskapazität auf 16 GW im Jahr 2024.
Kurs ist bereits kräftig zurückgekommen
Im November 2021 handelte die Aktie noch auf einem Zehn-Jahres-Hoch um 123 US-Dollar. Inzwischen ist das Papier rund 45% günstiger. Zudem notiert der Titel nur etwa 23% über Buchwert (KBV: 1,23) und ist mit einem KGV von rund 32 nicht mehr übermäßig teuer. Mittel- und langfristig orientierte Anleger, die die zwischenzeitlich hohen Kursschwankungen bei Solar-Aktien verkraften, können die aktuelle Korrektur zum Neueinstieg nutzen.