Fossiler Turbo für Wasserstoff
Die Wechselwirkungen an den Finanzmärkten funktionieren oft wie in kommunizierenden Röhren. Steigt der Pegel in einer Röhre, sinkt er in der anderen. Dieser Mechanismus ist gerade auch hinsichtlich der preislichen Attraktivität bei den Energiepreisen zu beobachten.
Allein durch den massiven Anstieg der Öl- und Gaspreise wird Wasserstoff relativ wettbewerbsfähiger. Schon die Verteuerung der fossilen Energien ist ein starker Katalysator für die "brennbare Luft", wie ihr Entdecker Henry Cavendish den Wasserstoff im Jahr 1766 nannte. Dieser Preishebel wird noch dadurch verlängert, dass auch die Produktionskosten für Wasserstoff im Trend sinken und aufgrund des technischen Fortschritts dafür noch viel Luft ist. Langfristig wird das der H2-Wirtschaft einen kräftigen Schub geben.
Ein neuer Rohstoff und Weltmarkt entsteht
Ohnehin entsteht gerade ziemlich zügig ein neuer Weltmarkt für einen neuen Rohstoff. Wasserstoff wird absehbar zu einem handelbaren Gut, einem wichtigen Rohstoff. Und auch in diesem Bereich sehe ich eine große Triebfeder für Wasserstoff. Denn auch die Batterie-Rohstoffe werden aufgrund der weltweit anziehenden Nachfrage immer teurer.
Für höchst aussichtsreich und interessant halte ich die Entwicklungen im Luftfahrtsektor. Bei einem Hintergrundgespräch mit einem Vertriebsmitarbeiter des Triebwerkhersteller Rolls Royce bekam ich eine Vorstellung davon, in welche Richtung sich die Luftfahrt schon in kurzer Zeit entwickeln wird. Absehbar ist: Der Sektor wird sich aufteilen in rein elektrisch betriebene Fluggeräte, solche mit Brennstoffzelle und daneben Wasserstoff-Verbrenner und weiterhin mit Kerosin betriebene Geräte. Diese Differenzierung der Antriebstechniken wird auch zu einem viel kleinteiligeren Markt führen, der viele neue Transport- und Logistikangebote bereithält und Chancen für viele neue Unternehmen liefert (Ausführlich analysiert habe ich das in FUCHSBRIEFE. Sie finden den Beitrag hier: https://www.fuchsbriefe.de/segmentierung-und-individualisierung-voraus).