Gebeutelter Häuslebauer
Bis zum Jahr 2020 werden hierzulande rund 400.000 neue Wohnungen benötigt. Davon profitiert die Helma Eigenheimbau. Steigende Mieten in den Ballungszentren sowie historische niedrige Zinsen fachen die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden an.
Helma hat einen klaren Fokus. Das Unternehmen konzentriert sich auf Entwicklung, Planung, Verkauf und Bauregie von Ein- und Zweifamilienhäusern. Der Bau der Häuser erfolgt ausschließlich auf den Grundstücken der Käufer. Mit dem Tochterunternehmen Helma Wohnungsbau GmbH & Co. KG erschließt und entwickelt der Bauträger gesellschaftseigene Grundstücke um diese als Komplettangebot zu verkaufen.
Noch vor zwei Jahren liefen die Geschäfte schlechter als geplant. Der Mangel an qualifizierten Handwerkern sowie stark gestiegene Immobilienpreise belasteten. An der Börse wurde der Titel darum deutlich abgestraft. Ausgehend vom Allzeithoch bei knapp 60 Euro (Mitte 2016) hatte sich der Unternehmenswert der Gruppe bis Ende 2018 mehr als halbiert.
Trendwende scheint vollzogen
Jetzt mehren sich die Anzeichen, dass Helma die Trendwende geschafft hat. Zwar lag der Konzernumsatz 2018 mit 253,3 Mio. Euro noch leicht unter dem Vorjahresniveau (267,4 Mio.). Aber der Vorsteuergewinn kletterte um 11% auf 21,2 Mio. Euro. Ermutigend: Der Auftragseingang stieg um 13,5% auf 278 Mio. Euro. Im margenträchtigen Bauträgerbereich verfügt Helma über einen Grundstücksbestand, auf dem in den kommenden fünf Jahren mehr als 3.300 Einheiten mit einem Umsatzpotential von über 1,3 Mrd. Euro errichtet werden können. Die Hauptversammlung am 5. Juli dürfte eine Dividende in Höhe von 1,30 Euro (Vorjahr: 1,40 Euro) beschließen.
Auch im Kursverlauf der Aktie deutet sich der Turnaround langsam an. Fundamental ist der Titel mit einem für 2020 geschätzten KGV knapp 8 und einem aktuellen Gewinnwachstum von rund 14% günstig. Langfristig orientierte Anleger kaufen erste Stücke.
Empfehlung: kaufen,
Kursziel: 47,30 EUR, Stop-Loss: unter 30 EUR
ISIN: DE 000 A0E Q57 8 | Kurs: 38,50 EUR
Kurschance: 23% | Verlustrisiko: 22%