Geld mit dreckigem Wasser und Abfall?
Interessante langfristige Anlagechancen gibt es bei Investments in Müllaufbereitung und Wasserwirtschaft. Die Themen Wasser und Abfall sind zwar so alt, wie unsere Zivilisation. Denn ohne Wasser gibt es kein (Wirtschafts-)Leben und ohne solides Abfallmanagement lässt es sich auf lange Sicht nicht nachhaltig wirtschaften. Doch die Unternehmen, die in diesen beiden wichtigen Bereichen tätig sind, werden von Investoren oft links liegen gelassen.
Müll und Wasser klingt für viele Anleger nicht gerade nach einem sexy Investment. Doch gerade hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Schließlich benötigt jeder Mensch täglich Wasser. Und auch Müll fällt jeden Tag aufs Neue an. Darum agieren die in diesen Segmenten tätigen Unternehmen in der Regel in weitgehend konjunkturresistenten Segmenten tätig. Zudem weisen sie oft solide Umsatzsteigerungen auf und müssen häufig sehr auch innovativ sein, um der wachsenden Nachfrage mit technischen Entwicklungen folgen zu können.
Wasseraufbereitung als zwingende Notwendigkeit
Eines der interessantesten Investmentfelder ist der Wasserbereich. Denn Trinkwasser ist eine endliche und kostbare Ressource. Nur drei von 1.000 Litern Wasser auf der Erde (0,3%) sind für den menschlichen Verzehr geeignet. Um sauberes Trinkwasser zu gewinnen, sind daher spezielle Methoden zur Aufbereitung und zum Transport nötig. Zudem steigt die Zahl der Menschen, die in Wohlstand leben, weltweit an. Dies verändert Konsumverhältnisse und steigert den Wasserverbrauch. Langfristig ist es daher wichtig, nachhaltige Lösungen zu etablieren, um den Wasserverbrauch einzudämmen. Auch ziehen weltweit immer mehr Menschen in die Städte. Der Bedarf an einer entsprechenden Infrastruktur zur Wasserversorgung wächst daher ebenfalls, vor allem in Metropolen und Megacities. Ver- und Entsorgungsunternehmen können hier von milliardenschweren Investitionen profitieren.
Ein sehr gutes Investment-Vehikel für diesen Bereich ist der Fidelity Sustainable Water and Waste Fund. Der kommt vom US-amerikanische Asset Manager Fidelity und wurde im November 2018 als Publikumsfonds aufgelegt. Der Fonds investiert in Unternehmen, die entlang der gesamten Wasser- und Abfall-Wertschöpfungskette tätig sind.
Keine Benchmark-Beschränkungen
Das Investment-Team um Fondsmanager Bertrand Lecourt investiert international und ohne Benchmark-Beschränkungen. Gekauft werden Aktien von Unternehmen, die sich mit der Entwicklung, Herstellung und dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Wasser- und Abfallwirtschaft beschäftigen. Die Anlagestrategie berücksichtigt natürlich die Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG).
Das konzentrierte Portfolio umfasst derzeit etwa 47 Einzelinvestments. Knapp ein Drittel des Fondsvermögens steckt in den zehn größten Positionen. Darunter befinden sich Aktien des südkoreanischen Wasserreinigungs-Spezialisten Woongjin Coway (3,24%), des französischen Umweltdienstleisters Veolia Environment (3,14%), des US-Wasserversorgers American Water Works (3,14%) oder des Abfallentsorgers und Recycling-Unternehmens Rebublic Services (2,9%).
Löwenanteil in den USA
Der Löwenanteil des Portfolios (ca. 60%) besteht aus Aktien von US-Unternehmen. Darüber hinaus erhalten europäische Dividendentitel (ca. 10,3%), britische (ca. 6,8%) und japanische Aktien (ca. 6%) ein höheres Gewicht. Aktien asiatischer Industrie- (ca. 3,3%) und Schwellenländer (ca. 7,2%) sind ebenfalls stark im Portfolio vertreten.
Fondsanteile können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von stattlichen max. 5,25% börsentäglich über die KVG erworben werden. Ein Börsenhandel ist nicht vorgesehen. Die laufenden Kosten (TER) betragen rund 1,95% pro Jahr. Erträge innerhalb des Fonds wie Zins- und Dividendenerträge werden nicht ausgeschüttet. Das ist ein Manko für Stiftungen, zu denen das Thema sonst sehr gut passen würde.
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Fidelity Funds – Sustainable Water & Waste Fund |
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Auflagedatum: 07.11.2018 |
Stärken-Schwächen-Profil |
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FUCHS-Bewertung 3/5 |
Bewertungsfazit: Der Fidelity Funds – Sustainable Water & Waste Fund adressiert an ein spannendes und zukunftsträchtiges Wachstumsthema. Die Geschäftsentwicklung der entsprechenden Unternehmen ist kaum vom Verlauf der globalen Konjunktur abhängig. Anleger finden hier ein gut strukturiertes Portfolio von Unternehmen, die von den Trends „sauberes Trinkwasser“ und nachhaltige Abfallwirtschaft profitieren. |
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Produktcharakteristika |
Fondsvolumen: 1,225 Mrd. USD |
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Ausschüttungsart: thesaurierend |
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Börsenhandel: nein |
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Gesamtkostenquote (TER): 1,95 % p.a. |
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Anlagestrategie: international investierender Aktienfonds, Fokus auf Unternehmen der Wasser- und Abfallwirtschaft |
Fazit: Der Fidelity Sustainable Water & Waste Fund eignet sich für Anleger, die langfristig und strategisch die Chancen dieses Nachhaltigkeits-Themas nutzen wollen. Leider ist der Fonds relativ teuer.