GEO Group expandiert in Australien
Star-Investor Michael Burry setzt in der aktuell unruhigen Börsenphase (Rezessionsgefahr, Zinsanstieg, Geldverknappung) auf "krisensichere Investments". Burrys größte Depot-Position mit einem Anteil von immerhin 37,65% ist die GEO Group. Damit setzt der Investor mal wieder viel auf eine Karte. Allerdings ist er dafür auch bekannt. Denn Burry war der erste, der in großem Stil auf den Zusammenbruch des US-Hypothekenmarktes gesetzt hatte. Die Spekulation ging spektakulär auf. Das wurde später zu Hollywood-Stoff. Der sehenswerte Film "The Big Short" erzählt Burrys Geschichte sehr gut.
Mr. Short steckt sein Geld in Gefängnisse
Jetzt sieht Burry mit seinem Hedgefonds Scion Asset Management besondere Chancen bei der GEO-Group. Die 1984 als Wackenhut Corrections gegründete GEO Group hat sich auf den Betrieb und die Leitung von privaten Gefängnissen und psychiatrischen Einrichtungen spezialisiert. GEO ist in den USA, in Kanada, in UK, in Südafrika und Australien tätig. Das Unternehmen betreibt 102 Einrichtungen (Gesamtkapazität 82.000 Personen). Der Dienstleister für die öffentliche Hand bietet Rehabilitationsdienste im Vollzug, sichere Transporte, elektronische Überwachung, kommunale Resozialisierungsprogramme sowie die Gesundheitsversorgung der Insassen an.
Das Geschäft ist damit vergleichsweise stabil und unabhängig vom Konjunkturverlauf. Der Konzernumsatz bewegt sich seit fünf Jahren konstant um 2,26 Mrd. US-Dollar p.a. Das operative Ergebnis zog im selben Zeitraum auf zuletzt 288,08 Mio. US-Dollar (+16%) an. Zu Monatsbeginn meldete der Regierungsdienstleister einen neuen Auftrag aus Australien. GEO Australia wird im Bundesstaat Victoria in insgesamt 13 öffentlichen Gefängnissen die Gesundheitsversorgung übernehmen. Der Vertrag beginnt am 1. Juli 2023 und dürfte jährlich rund 33 Millionen US-Dollar Erlöse für GEO generieren.
Aktie hat noch viel Luft nach oben
Mit einem KGV um 8 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund 1,28 ist die Aktie aus fundamentaler Sicht nicht teuer. Aus technischer Sicht hat der Titel mit dem Sprung über die 10-Dollar-Marke eine mittelfristige Bodenbildung abgeschlossen und ist von den Höchstkursen um 30 Dollar aus 2018 noch weit entfernt.