ISIN: DE 000 330 410 1 | Kurs: 13,49 Euro
Der Modekonzern Gerry Weber hat erwartungsgemäß schlechte Zahlen veröffentlicht. Zwar gelang im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Umsatzanstieg um 11,1% auf 213,7 Mio. Euro. Dies war jedoch hauptsächlich auf die erworbene Tochter Hallhuber zurückzuführen. Das operative Ergebnis (EBIT) reduzierte sich von 17,4 Mio. Euro auf nur noch 3,9 Mio. Euro. Gründe dafür waren gestiegene Abschreibungen und außerordentliche Aufwendungen für das Restrukturierungsprogramm „Fit4Growth“. Mit diesem Sparprogramm will der Modekonzern in den nächsten 18 bis 24 Monaten auf den Wachstumspfad zurück kehren. Rund 100 Filialen, die die Zielmargen nicht erfüllen oder negative Wachstumsprognosen haben, werden geschlossen.
Für Aktionäre bedeutet die Umstrukturierung eine geringere Dividende. Für das abgelaufene Geschäftsjahr soll es nur noch 0,40 Euro je Aktie geben. In den letzten drei Jahren zuvor schüttete der Konzern noch 0,75 Euro aus. Gemessen am derzeitigen Aktienkurs beträgt die Dividendenrendite für Neukäufer aber immer noch solide 3,2%.
Die Q1-Zahlen waren keine Überraschung. Entsprechend hat der Kurs mit einem leichten Minus von 2% auch nur geringfügig darauf reagiert. Interessant ist, dass die Leerverkäufer (Hedgefonds) zuletzt ihre Shortpositionen schrittweise reduziert haben. Darum ist nun langsam eine Bodenbildung wahrscheinlich. Der Umbauprozess wird zwar andauern, die Aktie sollte aber das Schlimmste hinter sich haben.
Empfehlung: beobachten, um 11,50 Euro kaufen
Kursziel: kein Kursziel; StoppLoss: unter 9,55 Euro