Gute Aussichten trotz widriger Umstände
In unserer Rubrik „Leser-Wunschanalyse“ blicken wir diesmal auf BASF. Der Kurs des weltgrößten Chemiekonzerns ist seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar deutlich unter die Räder gekommen. Inzwischen handelt die Aktie aus fundamentaler Sicht auf einem höchst interessanten Niveau. Denn mit einem für das kommende Jahr geschätzten KGV unter neun und nur einen Tick über Buchwert (KBV: 1,08) ist der Titel inzwischen mehr als preiswert. Zumal auf dem aktuellen Kursniveau eine Dividendenrendite von beinahe 7% lockt.
Steigende Weizenpreise sind eine gute Nachricht für BASF
Derzeit bekommt der Chemie-Riese die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs vor allem im Geschäft mit der Landwirtschaft zu spüren. In der Ukraine ist das Unternehmen weiterhin im Agrarbereich tätig. Unternehmensangaben zufolge laufe etwa 60% bis 70% der Landwirtschaft normal, der Rest sei jedoch stark vom Krieg beeinträchtigt. Die Blockade des Hafens von Odessa verhindert zudem die Weizenexporte. Wenn die neue Ernte kommt, dürfte es zudem Schwierigkeiten mit der Lagerhaltung geben. So steigen die Weizenpreise seit geraumer Zeit, was dem Chemiekonzern BASF tendenziell in die Hände spielt, da die Kunden bereits sind, mehr zu investieren.
Auf der anderen Seite leidet BASF unter steigenden Kosten für Vorprodukte. So sind die Preise für Chemikalien, Verpackungen und Transportleistungen enorm gestiegen – Container sind kaum zu bekommen. Trotz dieser Widrigkeiten bestätigte BASF vor wenigen Tagen sein Umsatzziel für neue Produkte im Agrar-Business. Bis 2031 soll der Umsatz dieser Sparte auf mehr als 7,5 Mrd. Euro steigen. Dabei konzentriert sich der Konzern auf die Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge bei wichtigen Nutzpflanzen wie Weizen, Raps, Soja, Mais, Baumwolle, Reis sowie Obst und Gemüse. Bis 2028 sollen acht neue Wirkstoffe auf den Markt kommen.