Hain Celestial Group mit Trendwende im nächsten Jahr
Hain Celestial ist ein US-Naturkostproduzent. Die Gruppe produziert und vermarktet Bio-Lebensmittel und Körperpflegeprodukte. Zum umfangreichen Produktportfolio des Konzerns zählen die bekannten Marken Almond Dream, Better Bean und Yves Veggie Cuisine, die von der wachsenden Nachfrage nach gesünderen und nachhaltigeren Lebensmitteln profitieren.
Bio-Lebensmittel bleiben gefragt
Hain Celestial vertreibt seine Produkte über Spezial- und Naturkosthändler. Außerdem gehören Supermärkte, Naturkostläden oder E-Commerce-Einzelhändler in etwa 75 Ländern weltweit zum Vertriebsnetz. Den Großteil des Geschäfts (ca. 60%) macht das Unternehmen in den USA. Das 1993 gegründete Unternehmen ist in der Vergangenheit durch strategische Übernahmen gewachsen. Mitte 2015 übernahm die Gruppe den österreichischen Sojamilchhersteller Mona; Ende 2015 das britische Unternehmen Orchard House Foods, den damals größten britischen Hersteller von Frischfruchtprodukten, Smoothies und Direktsäften.
Hain bekommt in diesem Jahr die Kaufzurückhaltung der Verbraucher, vor allem in Europa, deutlich zu spüren. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahr sank der Konzernumsatz um 3% auf 439,4 Mio. US-Dollar (Q1/22: 545,9 Mio. USD). Die Bruttogewinnmarge ging um 170 Basispunkte auf 21,5% zurück. Der Nettogewinn brach um 64% auf 6,9 Mio. US-Dollar ein.
Amerika top, Europa flop
Das Nordamerikageschäft wächst unverändert. Dort stieg der Konzernumsatz im Jahresvergleich um 9%. In Europa leidet das Geschäft unter den Folgen der Energiekrise und dem Ukrainekrieg. Um neue Impulse zu bekommen, besetzt Hain Celestial die Unternehmensleitung neu. Ab 1. Januar übernimmt Wendy P. Davidson das Amt der Präsidentin und des CEO des Unternehmens. Davidson kommt aus dem Konsumgüterbereich und ist Vertriebs- und Marketing-Profi. Zuletzt war sie für das Nordamerikageschäft von Glanbia Performance Nutrition verantwortlich, wo sie starke Ergebnisse bei der Erholung nach der Pandemie erzielte.
Der Kurs der Aktie ist während der vergangenen zwölf Monate um fast 60% gefallen. Inzwischen notiert der Titel auf einem Vier-Jahres-Tief. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,5 ist die Aktie inzwischen nicht mehr teuer. Findet der Ukraine-Krieg im kommenden Jahr ein Ende und zeichnet sich nach dem Winter eine Entspannung an der europäischen Energie- und Preisfront ab, hat Hain Celestial deutliches Erholungspotential.